Login RSS

IWF lobt Griechenlands Konsolidierungsbemühungen Tagesthema

  • geschrieben von 
IWF lobt Griechenlands Konsolidierungsbemühungen
In Athen hält sich derzeit die Troika aus IWF, EZB und Europäischer Kommission auf. Ihre Aufgabe ist es, die Spar- und Reformanstrengungen unter die Lupe zu nehmen. Vor allem Entlassungen von Staatsdienern werden gefordert. Um die Krise zu überwinden, müsse Griechenland nun vor allem auf die Umsetzung von Reformen aber auch auf eine Senkung der Anzahl der Staatsdiener und vor allem auf die Bekämpfung der grassierenden Steuerhinterziehung achten. Dies sei der einzige Weg, um neue Sparmaßnahmen sowie Entlassungen von Beamten zu vermeiden.
n von Beamten zu vermeiden. Das betonten Mitglieder des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Eurogruppe, angesichts der Arbeit von Inspektoren der sogenannten Troika aus IWF, Europäischer Zentralbank und Europäischer Kommission in Athen.

Weniger Beamte
Der stellvertretenden IWF-Sprecher William Murray lobte am Donnerstag die Konsolidierungsbemühungen Griechenlands. Was die geplante Entlassung von 25.000 Staatsdienern bis zum Sommer angeht, so stellte Murray fest, dass dies nicht sein müsse, wenn sich die Athener Regierung an die übrigen Maßnahmen und vor allem an die Bekämpfung der Steuerhinterziehung halten werde. Was die Zahl der Beamten betrifft, so waren im Oktober, einer offiziellen Zählung zufolge, insgesamt 667.000 Beamte im Staatssektor tätig: Ende 2010 waren es noch 760.000. Die meisten ausgeschiedenen Staatsdiener haben ihre Posten durch frühzeitige Pensionierungen geräumt. Ziel der Regierung ist es nun, die Anzahl der Beamten durch Versetzungen und die Maßnahme der sogenannten Arbeitsreserve weiter zu senken. Im Rahmen der Arbeitsreserve werden Staatsdiener für ein Jahr lang nach Hause geschickt und erhalten weiterhin 75 % ihres Gehalts. In der Zwischenzeit soll versucht werden, sie auf andere Posten des öffentlichen Dienstes zu versetzen, wo Mitarbeiter benötigt werden. Wer innerhalb von 12 Monaten keine neue Arbeit im Staatsdienst erhält, wird quasi in die Arbeitslosigkeit entlassen.

Talsohle durchschritten
Kritiker werfen den beiden bisherigen Volksparteien Nea Dimokratia und PASOK immer wieder vor, dass sie seit ihrer Gründung im Jahre 1974 bzw. nach dem Sturz der Militärdiktatur, regelmäßig Stimmen gekauft hätten, indem Einstellungen in den öffentlichen Sektor erfolgten. Dadurch wurde dieser Bereich bis zum offiziellen Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise vor fast drei Jahren immer aufgeblähter. Kritisiert wird vor allem, dass viele Angestellte Gehälter erhalten hatten, die über dem üblichen Lohndurchschnitt lagen – besonders eskaliert war die Lage bei einigen Unternehmen der öffentlichen Hand.
Kritisiert wird die Maßnahme der Arbeitsreserve von Gewerkschaften und Oppositionsparteien heftig. Es wird auch die Befürchtung laut, dass viele Staatsdiener, die legal durch Prüfungen des griechischen Arbeitsamtes eingestellt worden sind, entlassen werden könnten und dass an ihrer Stelle eventuell weniger qualifizierte Beamte Eingang in den öffentlichen Dienst finden könnten. Unterdessen wiederholte Ministerpräsident Antonis Samaras am Donnerstagabend während eines Abendessens mit Parlamentariern seiner konservativen Nea Dimokratia (ND), dass man die Talsohle durchschritten habe. Vor den Griechen liege ein besserer Weg. (Griechenland Zeitung / eh, Foto Eurokinissi. Diese Archiv-Aufnahme zeigt Gewerkschafter, die gegen Entlassungen im öffentlichen Dienst vor dem Parlament in Athen demonstrierten.)

Nach oben

 Warenkorb