Griechenland kommt bei der Suche von 11,5 Mrd. Euro für den
Zeitraum zwischen 2013 und 2014 offenbar nur im Schneckentempo
voran. Bisher konnte lediglich eine Summe von 5,58 Mrd. Euro
geortet werden. Die größte Last dabei müssen die Ministerien
tragen. Regierungskreisen zufolge könnte das Arbeitsministerium 3,5
bis 4 Mrd. Euro einsparen. Das Ministerium für Verwaltungsreformen
könnte mit einer Zusammenstreichung in Höhe von 2,1 Mrd. Euro
beitragen. Allerdings: Die Realität sieht anders aus: Verschiedene
Minister tun sich beim Haushalten ihrer Ressorts schwer. Aus diesem
Grund befürchtet das Finanzministerium, dass es zu weiteren
Gehalts- und Rentenkürzungen kommen könnte, um den Vorgaben der
Troika-Inspektoren aus Europäischer Kommission, Europäischer
Zentralbank und Internationalem Währungsfonds sowie dem mit den
internationalen Geldgebern unterzeichneten Spar- und Reformpaket
(Memorandum) gerecht zu werden. Die Regierung will nun die
zeitliche Ausdehnung dieser Sparvorlagen um zwei weitere Jahre
aushandeln. Der griechische Vorschlag beinhaltet Einsparungen von
7,5 Mrd. Euro für den Zeitraum 2013 und 2014 sowie weitere 4 Mrd.
Euro für die beiden folgenden Jahre. Um darüber zu beraten, treffen
sich am morgigen Mittwoch Antonis Samaras, Evangelos Venizelos und
Fotis Kouvelis, die als Parteichefs der Nea Dimokratia (ND), der
PASOK und der Demokratischen Linken (DIMAR) die Regierung
tragen.
Die drei Politiker wollen am Mittwoch auch über zusätzliche
Einsparungen in Höhe von 3 Mrd. Euro bis zum Jahresende, wie es im
Sparprogramm vorgesehen ist, Rücksprache halten.
Im Gespräch ist auch das Beschneiden von 89 unterschiedlichen
Sozialleistungen. Dadurch könnten, ersten Berechnungen zufolge,
Einsparungen von 2 Mrd. Euro erwirtschaftet werden. Diese Maßnahmen
könnten Pensionsbezieher der landwirtschaftlichen
Versicherungskasse (OGA), die keine Versicherungsbeiträge
eingezahlt haben, bis hin zu Gutscheinen für Buchkäufe und
kulturelle Unterhaltung der Arbeiterwohlfahrt wie auch
Sonderzuschüsse des Arbeitsamtes (OAED) betreffen. In Betracht
gezogen wird zudem eine Obergrenze für Renten. Diese soll
voraussichtlich auf 2.400 Euro festgelegt werden. Dadurch
verspricht man sich weitere Einsparungen von 1 Mrd. Euro. Zur Kasse
gebeten werden könnten auch die Pensionäre des staatlichen
Stromerzeugers DEI, der Nationalbank, der Ioniki Bank,
Universitätslehrer, hochrangige Militärs und Richter. Den Gürtel
enger schnallen müssen vielleicht auch einige Staatsangestellte mit
einem Monatslohn von mehr als 2.200 Euro, hier sind weitere
finanzielle Beschneidungen im Gespräch. Vorschläge für die
Einsparung von 6 Mrd. Euro will auch das Zentrum für Planung und
Wirtschaftsforschung unterbreiten. Es will insgesamt 150 Maßnahmen
vorschlagen. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi. Die
Aufnahme zeigt Ministerpräsident Antonis Samaras, r., mit seinem
Finanzminister Jannis Stournaras)
Griechenlands Regierung auf der Suche nach 11,5 Mrd. Euro Tagesthema
- geschrieben von Redaktion
In den kommenden zwei Jahren muss Griechenland 11,5 Mrd. Euro durch
Einsparungen zusammenkratzen. Bis zum Jahresende müssen weitere 3
Mrd. Euro aufgebracht werden. Um mögliche Quellen zu orten, treffen
sich am Mittwoch die drei Parteichefs, die die Regierung tragen.
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