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Troika fordert weitere Sparmaßnahmen von Griechenland Tagesthema

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Troika fordert weitere Sparmaßnahmen von Griechenland
Am heutigen Dienstagnachmittag will sich der griechischen Finanzminister und stellvertretende Regierungschef Evengelos Venizelos erneut per Konferenzschaltung mit der Troika verbinden lassen. Die Aufgabe der Troika ist es, die Finanzen Griechenlands zu beobachten, um im Anschluss die Auszahlung weiterer Tranchen eines Gesamtkredites in Höhe von 110 Mrd. Euro zu genehmigen. Bei der heutigen Konferenzschalung sollen bereits besprochene Maßnahmen weiter vertieft werden. Bereits gestern Abend zwischen 19.
19.20 und 20.00 Uhr hatte eine erste Telefonkonferenz zum gleichen Thema stattgefunden. Aus Regierungskreisen wurde diese als „grundsätzlich und produktiv" bezeichnet.
Unter dem Titel „Griechenland auf dem Wege der Besserung" debattierten am Montag auf einer Konferenz des „Economist" Vertreter des Internationalen Währungsfonds IWF und der griechischen Unternehmerwelt über die Perspektiven des Landes. Finanzminister Evangelos Venizelos (Foto: l.) war – in den Pausen zwischen den intensiven Gesprächen mit der Troika – ebenfalls anwesend. Der ständige IWF-Vertreter in Griechenland, Bob Traa (r.), bemerkte im Rahmen der Debatte, dass es in Hellas zu viele Tabus gebe. Er nannte dabei u. a. die Unkündbarkeit von Staatsangestellten.

Kabinett berät über geplante Maßnahmen

Am morgigen Mittwoch steht eine Beratung des Regierungskabinetts auf dem Programm. Im Anschluss an diese Sitzung sollen der Öffentlichkeit die neuen Maßnahmen bekannt gegeben werden. Ersten Informationen zufolge soll die Troika bezweifelt haben, dass Athen durch die bereits getroffenen Maßnahmen, die ursprünglich anvisierten Einnahmen erzielen könne. Besonders argwöhnisch sei man angesichts der angekündigten Immobilien-Sondersteuer, die durch die Elektrizitätsrechnungen eingetrieben werden soll. Die Troika gehe davon aus, dass Athen in der Praxis lediglich die Hälfte der geplanten Summe einnehmen werde.
Damit die Troika die sechste Rate in Höhe von 8 Mrd. Euro im Oktober genehmigt, will sie allem Anschein nach noch weitere Taten sehen. In der heutigen Konferenz sollen harte Sparmaßnahmen im gesamten öffentlichen Sektor zur Sprache kommen. Besonders hart trifft es dabei etwa 100.000 öffentlich Angestellte, die bisher mit der Sicherheit einer Festanstellung gelebt haben. Nun könnte es sein, dass sie bis zum Jahr 2015 in die Arbeitslosigkeit geschickt werden. Auch Rentner, die jünger als 55 Jahre sind, müssen möglicherweise langsam ihre Sparstrümpfe aus dem Schrank holen – Medienberichten zufolge soll die Troika verlangen, dass ihnen ihre frühzeitige Rente gestrichen wird. Die Höhe der übrigen Renten soll bis zum Jahr 2015 auf Eis gelegt werden. Dabei, so einige Prophezeiungen, dürfte das Leben in Hellas immer teurer werden. Wer keine Arbeit und kein Geld hat, könnte im Winter auch frieren: Die Heizölsteuer soll mit der Treibstoffstuer gleichgesetzt werden.
Falls diese Maßnahmen nicht die gewollten Einnahmen erzielen können, könnten sogar noch weitere Schritte ins Auge gefasst werden. Dadurch würde der Geldbeutel der Griechen noch schmaler.

Internationale Arbeitsorganisation zur Kontrolle in Athen

Nun will die Internationale Arbeitsorganisation ILO der griechischen Regierung und der Troika bei ihrer Spar-Politik genau in die Karten schauen. Bereits seit Montag befindet sich eine Delegation der ILO zusammen mit ihrem stellvertretenden Generaldirektor Guy Ryder in Athen. Die Aufgabe der ILO besteht darin internationale Arbeitsnormen zu formulieren und durchzusetzen. Außerdem sollen menschenwürdige Arbeitsbedingungen geschaffen und die Armut bekämpft werden.
Als erstes standen am Montag Treffen mit der Gewerkschaft der Angestellten in der Privatwirtschaft GSEE und mit Vertretern des Arbeitsministeriums auf dem Programm. „Der Kampf und die Aktionen werden fortgeführt und verschärft, damit uns die Regierung und die Troika Respekt bezüglich unserer Arbeitsrechte zollt", kommentierte der GSEE-Vorsitzende Jannis Panagopoulos nach dem Treffen. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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