Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos wird sich heute
Nachmittag mit Vertretern der so genannten „Troika“ treffen, die
sich derzeit in Athen aufhalten. Die „Troika“, wie sie in
Griechenland genannt wird, setzt sich zusammen aus Europäischer
Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem
Währungsfonds (IWF). Im Mittelpunkt der Gesprächrunde wird die
derzeitige Finanzlage des Landes stehen. Die Troika fordert u.a.
,
dass einheitliche Löhne im öffentlichen Sektor gezahlt werden, die
Erhöhung der Einnahmen durch die Bekämpfung der Steuerhinterziehung
und die Schließung oder Privatisierung defizitärer Firmen der
öffentlichen Hand. Vor allem das Privatisierungsprogramm soll unter
die Lupe genommen werden; dadurch sollen der öffentlichen Hand bis
Ende 2015 50 Mrd. Euro an Einnahmen erwachsen. Bereits bis
September sollten 1,3 Mrd. auf diesem Weg erwirtschaftet werden.
Doch der Regierung fällt es offenbar sehr schwer, sich zum
gegenwärtigen Zeitpunkt vom staatlichen Eigentum zu trennen.
Begründet ist dies nicht zuletzt durch die schlechte Lage an der
Börse. Würde zum jetzigen Zeitpunkt privatisiert, müsste in den
meisten Fällen zu einem absoluten Tiefstpreis verkauft werden. Das
möchte die Regierung offenbar verhindern. Andererseits soll die
Troika anhand dieser mit Athen vereinbarten Parameter darüber
entscheiden, ob das Land die 6. Tranche eines 110 Milliarden
schweren Kredites erhalten kann oder nicht. Es handelt sich dabei
um 8 Mrd. Euro, die Griechenland dringend benötigt, um
Verbindlichkeiten bedienen zu können. (Griechenland Zeitung / eh)