Die griechischen Banken haben große Fortschritte beim Abbau von Altlasten, die aus der Zeit der Schuldenkrise herrühren, erzielt. Der Anteil der nicht bedienten Kredite am Gesamtvolumen der Darlehen ist unter die Neun-Prozent-Hürde gefallen.
Das stellte vor wenigen Tagen die EU-Kommission in ihrem Bericht zur Lage der griechischen Wirtschaft fest. Das ist zwar immer noch deutlich über dem EU-Durchschnitt, aber ebenso deutlich unter dem Wert von 49 %, der in Griechenland im Jahr 2016 zu Buche stand. Dieser Fortschritt geht zum großen Teil auf die forcierten Programme der Banken zurück, Ansprüche auf diese faulen Kredite zu einem großen Rabatt an ausländische Anleger zu verkaufen.
Die Abwicklung dieser Ansprüche nach ihrem Verkauf an die Anleger gestaltet sich aber alles andere als reibungslos. Die EU-Kommission stellt in ihrem Bericht fest, dass der Sekundärmarkt für die toxischen Kredite immer noch hinke – trotz der Tatsache, dass die Regierung mittlerweile rechtliche Unsicherheiten aus dem Weg räumte. „Eine Anzahl dieser verbrieften Portfolios bleibt hinter den anfänglichen Zielsetzungen zurück“, heißt es in der EU-Analyse. Generell hatten die EU-Aufsichtsbeamten jedoch Lob für die griechische Regierung parat. Trotz der generösen Hilfsleistungen zur Überwindung von Covid- und Energiekrise hat Griechenland einen primären Haushaltsüberschuss (also nach Abzug von Schuldzinszahlungen) von 0,1 % am Bruttoinlandsprodukt erzielt. Für 2023 wird ein Überschuss von 1,9 % erwartet; 2024 soll er sogar zum ersten Mal 2,5 % erreichen – die Zielmarke, die Griechenland in der Schuldenkrise von seinen Gläubigern vorgegeben bekommen hat. (GZdc)