Unter dem Titel „Paradigm Shifts“ findet noch bis Samstag das 8. Internationale Delphi-Wirtschaftsforum statt. Daran nehmen knapp 1.000 Persönlichkeiten aus aller Welt teil. Im Zentrum der Debatten stehen eine zu beobachtende Phase der Instabilität und Möglichkeiten, dieser Tendenz entgegen zu steuern.
Von Mittwoch bis Samstag (26.-29.4.) findet das Internationale Delphi-Wirtschaftsforum in der gleichnamigen mittelgriechischen Stadt ganz in der Nähe der weltberühmten archäologischen Stätte statt; dieser Ort galt in der Antike als der Nabel der Welt. Es ist bereits das achte Mal, dass diese hochkarätige internationale Veranstaltung durchgeführt wird. Das diesjährige Motto lautete: „Paradigm Shifts“. Daran beteiligen sich etwa 980 Persönlichkeiten aus mehr als 70 Ländern. Unter ihnen sind etwa Zypernpräsident Nikos Christodoulidis, der österreichische Kanzler Karl Nehammer oder auch der frühere deutsche Bundespräsident Christian Wulff.
Die Redner versuchen in ihren Ausführungen, auf die Frage einzugehen, wie die Gesellschaften in der Welt kooperieren können, um der in unserer Zeit zu beobachtenden Instabilität entgegenzuwirken. Vor allem geht es auch darum, wie Unternehmen und deren Führungskräfte darauf vorbereitet werden können, entsprechende Veränderungen und Anpassungen vorzunehmen.
„Optimismus und Selbstvertrauen“
Das Forum steht unter der Schirmherrschaft der Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou. In ihrer Eröffnungsrede stellte sie fest, dass Griechenland „mit Optimismus und Selbstvertrauen in die Zukunft“ blicke. Das Staatsoberhaupt erinnerte daran, dass Hellas das neunt-älteste EU-Mitglied ist. Besonders erleichtert zeigte sich Sakellaropoulou über die Verbesserung der bilateralen Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei, die sich nach den verheerenden Erdbeben im Nachbarland im Februar abzeichnet. Dies bringe Hoffnung mit sich „für eine bessere Ära in den bilateralen Beziehungen“.
Europa im Ganzen rief die Staatspräsidentin dazu auf, einen Blick in die „südliche Nachbarschaft und auf das Mittelmeer“ zu werfen. Den Herausforderungen und der Instabilität in der Region müsse man größeres Augenmerk widmen. Nach Ansicht Sakellaropoulous gebe es vor allem hier noch mehr Potential für fruchtbare Kooperationen.
Große Unterschiede zwischen Arm und Reich
Zu Wort kam auch Oppositionschef Alexis Tsipras. Dieser warf angesichts der bevorstehenden Wahlen dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakos Unfähigkeit vor, mit anderen Parteien zu kooperieren. Gleichzeitig verwies er darauf, dass viele Griechen mit ihren geringen Einkommen nicht einmal die nötigsten monatlichen Ausgaben decken könnten. Außerdem müsse man verstärkte Aufmerksamkeit auf die Mittelschicht legen. Seiner Ansicht nach gebe es in Hellas extrem große Unterschiede zwischen Arm und Reich.
(Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)