Gleich mehrere Gewerkschaften der Schifffahrtsbranche haben für den 26. November zu einem 24-stündigen landesweiten Streik aufgerufen – sowohl im Passagierverkehr als auch in der Frachtschifffahrt. Als Folge davon wird es an diesem Tag voraussichtlich zu schweren Beeinträchtigungen im Fährverkehr kommen.
Zu den Unterstützern des Streiks gehören die Schiffsmechaniker (PEMEN) ebenso wie die Matrosen (PENEN) und die Schiffsköche (PEEMAGEN). Die Arbeitnehmervertreter werfen den Reedern vor, dass sie in allen Schiffskategorien „galeerenartige Zustände“ durchsetzen wollten – mit Matrosen ohne Kollektivvertrag, ohne Sozialversicherung und ohne gewerkschaftliche Rechte. In einer Aussendung der PEMEN heißt es, dass die Arbeitnehmer zunehmend mit Massenentlassungen konfrontiert seien und die Arbeitslosen der Branche ohne substanzielle Hilfe auf sich selbst gestellt seien. Darüber hinaus wirft die PEMEN der konservativen Regierung der Nea Dimokratia vor, im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu wenig für den Schutz der Besatzungen zu unternehmen. Von Seiten der Reeder liegt bisher noch keine Reaktion auf die angekündigten Aktionen der Arbeitnehmer vor.
Zu den Seemännern werden sich am 26. November auch die Angestellten des Öffentlichen Dienstes gesellen. Wie die Gewerkschaft ADEDY am Freitagnachmittag (13.11.) bekanntgab, wird auch sie an diesem Tag zu einem Generalstreik aufrufen. Der Protest der Staatsangestellten richtet sich gegen ein neues Gesetz, das Anfang des Monats verabschiedet wurde. Nach Ansicht der Arbeitnehmervertreter würde damit das Streikrecht praktisch "abgeschafft". Auf dem Forderungskatalog der ADEDY stehen außerdem folgende Punkte: stärkerer Schutz gegen die Corona-Pandemie, Einstellung von Personal im Gesundheitssektor und Gehaltserhöhungen.
(Griechenland Zeitung / rs)