Die griechische Wirtschaft zeigt nach jahrelanger Krise endlich wieder Zeichen eines Aufschwungs. Im letzten Jahr sank die Arbeitslosenquote auf knapp über 20 Prozent – noch immer ein sehr hoher Wert, für die griechischen Bürger aber dennoch eine positive Nachricht. Darüber, wie der Aufschwung zu halten sei, diskutieren Experten allerdings weiterhin.
Ein immer wichtigerer Faktor für die Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin und Neo, welche in Krisenzeiten eine Alternative darstellen zu den noch immer anfälligen traditionellen Banken. Wie groß ist der Einfluss von Kryptowährungen inzwischen auf Griechenland, seine Wirtschaft und seine Bürger?
Was sind Kryptowährungen?
Kryptowährungen sind digitale Zahlungsmittel, welche mit Hilfe von Kryptographie erstellt und übermittelt werden. Kryptographie ist die Wissenschaft der Verschlüsselung von Informationen. Solche Währungen sind ausschließlich digital: Wer sich zum Beispiel Bitcoin kauft (die bekannteste Kryptowährung), der kann sich diese nicht einfach in Form von Geldscheinen ausbezahlen lassen. In den letzten Jahren ist der Wert von Kryptowährungen rasant gestiegen, und verschiedene Hersteller bevölkern inzwischen den Markt. Ethereum, Monero oder Dash sind nur einige Beispiele. Außerdem gibt es verschiedene Arten: Zum einen klassische digitale Währungen wie Bitcoin, welche hauptsächlich Zahlungsmittel sein sollen, mit denen man Waren oder Dienstleistungen kaufen kann. Außerdem existieren „Crypto-Shares“, die ähnlich wie Aktien gehandelt werden und für deren Kauf der Besitzer regelmäßig eine Art Dividende erhält. Ein großer Share-Konkurrent für den Bitcoin ist der Neo, der sich aktuell stark im Aufwind befindet, wie man im Zeitverlauf sehen kann. Digitale Währungen werden in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach noch wichtiger werden.
Einfluss auf die griechische Wirtschaft
Kryptowährungen sind besonders deswegen für griechische Anleger interessant, weil sie eine potenzielle Unabhängigkeit vom etablierten Bankensystem versprechen. Zur Zeit der Finanzkrise ergriffen griechische Kreditinstitute und die Regierung teilweise drastische Maßnahmen, um Geldreserven zu schützen: So war es zeitweise nicht möglich, Beträge im Wert von mehr als 60 Euro an Bankautomaten abzuheben. Um Kapitalkontrollen zu entgehen, können Anleger in Kryptowährungen investieren, weil diese nicht unter der Kontrolle von Banken und Regierung stehen.
Aktuell üben Kryptowährungen nur einen geringen Einfluss auf die griechische Wirtschaft und den Alltag der Bürger aus: Das Thema ist noch neu, die Schwankungen auf dem Markt waren zu Beginn stark. Bislang haben sich vor allem mutige Anleger getraut, in Bitcoin, Neo oder Monero zu investieren. In näherer Zukunft könnten digitale Währungen jedoch ihren Einfluss vergrößern und einen erheblichen Teil des Finanztradings darstellen. Auch für den griechischen Staat könnte dies interessant sein: Estland beispielsweise hat bereits eine eigene Kryptowährung, den Estcoin, in Planung. Dies würde es Ausländern – gekoppelt mit der sogenannten „e-Residency“, dem elektronischen Wohnsitz – erleichtern, online in Estland Unternehmen zu gründen und verwalten zu können. Für Griechenland könnte eine eigene Kryptowährung ein Schritt sein, um die noch immer hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und sich von traditionellen Währungen unabhängiger zu machen. Es ist daher anzunehmen, dass der Einfluss der Kryptowährungen auf die Wirtschaft schon bald stark zunehmen wird. (GZics)