Das bekannte Athener Fünfsterne-Hotel „Athens Ledra“ hat am Dienstag seine Schließung bekannt gegeben. Hotelgäste, die bereits eingecheckt haben, werden in anderen Etablissements untergebracht. Davon betroffen sind auch zahlreiche deutsche Touristen. Die etwa 150 Angestellten des Hotels führen seit Dienstagabend eine Protestaktion vor dem Gebäude durch. Heute Mittag fand ein Protest vor dem Arbeitsministerium in der griechischen Hauptstadt statt. Ihren Dienst würden sie trotz der Schließung bis auf weiteres nach Vorschrift erledigen, teilten sie mit. Gegenüber der Presse erklärten Vertreter der Angestellten, dass sie seit Mitte März keine Gehälter mehr erhalten hätten. Sie wollen u. a. das Gebäude besetzen, um sicherzustellen, dass ihre Rechte entsprechend gewahrt werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das in den 80er Jahren gegründete Hotel versteigert wird.
Es hat sich ein Schuldenberg in Höhe von 33 Millionen Euro angehäuft. Der wichtigste Kreditgeber war die griechische Alpha Bank. Durch den zu erwartenden Erlös aus einer Versteigerung sollen zuerst die Schulden gegenüber der Bank, anschließend gegenüber staatlichen Unternehmen und schließlich gegenüber Lieferanten bedient werden. Erst dann, so heißt es, würden ausstehende Zahlungen gegenüber den Arbeitnehmern beglichen.
Letztere erklären, dass von den 314 Zimmern des Hotels zum Zeitpunkt der Schließung 70 % bis 80 % gebucht seien. Bis 2013 hatte das Unternehmen einen Vertrag mit der Hotelkette „Ledra Marriott“ gehabt. Nach Ablauf des Vertrags wurde das Hotel in „Athens Ledra“ umbenannt.
Elisa Hübel
Unser Foto (© Eurokinissi) entstand heute Vormittag vor dem Hotel Athens Ledra.