Griechenland hat ein Liquiditätsproblem. Das hat Regierungssprecher Gavriil Sakellaridis am Donnerstagmorgen in einem Radiointerview bestätigt. Außerdem gebe es ein Finanzierungsloch.
Diese Probleme seien der jetzigen Regierung bereits vor den Wahlen am 25. Januar bekannt gewesen. Nun sei man intensiv darum bemüht, diese Probleme durch „Gesetzesinitiativen, die den Zufluss von Geld“ in die Staatskassen ermöglichen, zu überwinden.
Griechischen Medienberichten zufolge ist die Rede von einem Finanzierungsloch in Höhe von 5 bis 7 Milliarden Euro für die kommenden vier Monate. Dieser Berichte wurde von Finanzminister Janis Varoufakis nicht dementiert. Er gab zu, dass Athen ein Problem haben werde, fällige Raten an den Internationalen Währungsfonds im März und an die Europäische Zentralbank im Juli zu zahlen. Gleichzeitig zeigte sich der oberste griechische Kassenwart optimistisch, dass man dieses Problem „mit Hilfe Europas“ lösen werde. Nun zieht Athen in Betracht, den mit den europäischen Partnern vereinbarten Kreditvertrag auf weitere zwei Monate verlängern zu lassen. Zunächst war in dieser Woche von der Eurogruppe lediglich eine viermonatige Verlängerung bis Juni beschlossen worden. Dem Vernehmen nach möchten die Geldgeber aber kein frisches Geld an die neue Athener Regierung vergeben, ehe nicht die vereinbarten Reformen umgesetzt wurden.
Nach der Ankündigung der Vertragsverlängerung sind nach Angaben von Varoufakis bereits 700 Millionen Euro auf griechische Bankkonten zurückgekehrt. Aus Angst vor einer möglichen Rückkehr zur Drachme hatten vor und vor allem nach den Wahlen viele Griechen ihr Geld abgehoben. Zum Teil versteckten sie ihre Barguthaben, zum Teil transferierten sie diese ins Ausland. Allein im Januar sollen griechischen Banken mit einer Summe vorn 12 Milliarden Euro zur Ader gelassen worden sein.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)