Der Leitindex der Athener Börse ist in den vergangenen zwei Tagen in der Spitze um über 10 % eingebrochen. Es war das größte Tief innerhalb von 13 Monaten. Letztlich schloss die Börse am Mittwoch mit einem Verlust von 7 %. Am Donnerstag gab es noch einen weiteren Ruck nach unten. Die griechischen Medien sprechen bereits von einem „Börsen-Krach“.
Um den Druck der Märkte auf Griechenland zu mindern, intervenierte am Donnerstag die Europäische Kommission. Sie kündigte Unterstützung für das Land an. Dadurch wurde ein weiteres Absacken verhindert, gegen 16.30 pendelten sich die Verluste bei etwas mehr als 2 % ein. Der Generalindex lag schließlich bei etwa 870 Punkten.
Beobachter machen für diese Entwicklung nicht nur die internationale Lage verantwortlich, sondern vor allem auch jüngste innenpolitische Entwicklungen. Vor allem der Versuch Griechenlands, sich vom Korsett des internationalen Währungsfonds zu befreien, dürfte einen Beitrag geleitest haben.
Um das schlimmste zu vermeiden, versuchte Ministerpräsident Antonis Samaras am Mittwoch während eines Treffens des Ministerrates ein Zeichen der politischen Stabilität zu vermitteln. Er erklärte, dass sich Griechenland an das auferlegte Reformprogramm halten werde und dass es erst am Ende seiner Legislaturperiode im Sommer 2016 zu einem Urnengang komme. Scharf kritisierte der Regierungschef die größte Oppositionspartei des Landes, das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA). Es untergrabe mit seiner permanenten Forderung nach vorverlegten Parlamentswahlen die politische Stabilität des Landes.
Elisa Hübel