Die meisten reichen Griechen leben nicht in Athen, sondern in der griechischen Provinz. Spitzenreiter sind Kozani und Ptolemaida in Westmakedonien sowie Megalopoli und Tripolis auf der Peloponnes. Dies fand das Wirtschaftsportal bankingnews.gr heraus, das die Daten des Generalsekretariats für staatliche Einnahmen unter die Lupe genommen hat. Demzufolge verfügen nur 233.087 Griechen über höhere Jahreseinnahmen als 44.020,54 Euro, wo die Reichtumsgrenze gezogen wurde.
Mehr als eine halbe Million Griechen müssen hingegen mit weniger als 3.000 Euro im Jahr auskommen und weitere 994.365 Griechen haben ein Jahreseinkommen von knapp 6.000 Euro. Das verwundert in der Krise nicht sonderlich. Auffällig ist vielmehr, dass es in Athens Nobelvororten gar nicht so viele Reiche gibt, wie man vermutet hätte – zumindest wenn die angegebenen Einkommen als Grundlage genommen werden. Im Villenvorort Filothei-Psychiko, wo knapp 27.000 Menschen leben, haben lediglich 889 ein Jahreseinkommen von mehr als 44.000 Euro deklariert. Und im Vorort Ekali, wo traditionell schon immer viele Reiche in recht luxuriösen Anwesen lebten, gab es im Finanzjahr 2013 lediglich 681 Wohlhabende. Das Portal bankingnews.gr weist darauf hin, dass dies „mit der Logik nicht zu erklären“ sei. Immerhin haben 1.565 Einwohner der makedonischen Stadt Kozani ein ähnliches Einkommen. Allerdings ging es hier mit dem deklarierten Reichtum spürbar bergab: Im Jahre 2012 galten in der 56.000 Einwohnerstadt noch 2.473 Bewohner als reich. Elisa Hübel
Unser Foto (Eurokinissi) zeigt eine Szene der Komödie „Der Reichtum“ des antiken Dichters Aristophanes, die im Sommer im Antiken Theater von Argos aufgeführt wurde.