Nach Jahrzehnten in einer juristischen Grauzone sollen die
kleineren Kirchen und Religionsgemeinschaften in Griechenland nun
in den Status einer „konfessionellen juristischen Person" überführt
werden. Damit sei eine seit 1946 bestehende Lücke geschlossen
worden, die Griechenland international in schlechtes Licht gerückt
habe, sagte Bildungsminister Andreas Loverdos bei der Präsentation
des neuen Gesetzes am Donnerstag. Bislang waren nur die Kirche von
Griechenland und, aus historischen Gründen, die jüdischen Gemeinden
als Personen des öffentlichen Rechts anerkannt. Die muslimischen
Muftiate in Thrakien galten als Verwaltungseinheiten. An dem Status
dieser Religionsgemeinschaften wird sich durch das neue Gesetz
nichts ändern.
Eine wertvolle Handschrift, bei der es sich um ein Evangelium aus
dem 12. Jahrhundert handelt, wurde am Montag vom amerikanischen
Getty Museum an Griechenland zurückgegeben. Anwesend bei der
Übergabe im Athener Byzantinischen Museum waren Ministerpräsident
Antonis Samaras und der Abt des Athos-Klosters Dionysos. Dort war
die wertvolle Handschrift, die in einer Werkstatt in Konstantinopel
gefertigt worden war, im Jahre 1960 gestohlen worden. Etwa zwei
Jahrzehnte soll sich das Buch in Privatbesitz in New York und in
Deutschland befunden haben, ehe es ins Getty Center nach Los
Angeles kam.
Mindestens drei Bischöfe protestierten öffentlich gegen das neue
Anti-Rassismus-Gesetz, das bald im Parlament eingebracht werden
soll. Die Geistlichen stellen sich gegen die Bestrafung der
Leugnung des Holocausts, wenn diese nicht von einem ähnlichen
Paragraphen hinsichtlich der Leugnung der Verfolgung christlicher
Bevölkerungen im Osmanischen Reich begleitet wird. „Wir hätten nie
erwartet, dass in unserem griechischen Heimatland die gesetzliche
Einführung einer derart gnadenlosen Diktatur zur Deabatte steht,
die uns verbieten würde, Tacheles zu reden", soll der Bischof von
Gortynia-Megalopolis Jeremias in einem Schreiben an Premierminister
Antonis Samaras festgestellt haben. Ein anderer Bischof
protestierte gegen die mögliche Einbeziehung der
gleichgeschlechtlichen zivilen Partnerschaften in die Novelle.
„Dieses hinterlistige Gesetz muss sofort zurückgezogen werden, auch
weil es die Perversion der Homosexualität toleriert", sagte
Andreas, Bischof von Konitsa (Nordgriechenland).