Das vergangene Jahr hatte meteorologisch einiges zu bieten, darunter eine Hitzewelle im Frühjahr und zehnmal mehr Regen in einigen Landesteilen gegenüber anderen. Fünfundzwanzig Mal kam es zu schweren Unwettern mit sozialen und wirtschaftlichen Folgen. So war der Medicane Ianos im September mit Winden von bis zu 194 Stundenkilometern der stärkste seiner Art seit Beginn der entsprechenden Aufzeichnungen 1969. Das geht aus den Daten des Wetterdienstes „Meteo“ der Athener Sternwarte hervor, die in der vorigen Woche veröffentlicht wurden.
Besonders viel Regen bekamen die beiden größten Inseln des Landes, Kreta und Euböa, ab. Im Ort Asi Gonia im westkretischen Bezirk Chania gingen im Gesamtjahr 2.865 Millimeter Regen nieder und in Askyfou, ebenfalls in Chania, 2.650. An dritter und vierter Stelle stehen die Gebirgsorte Setta und Steni in Zentraleuböa mit 2.383 bzw. 2.207 Millimetern Regen. Die Ägäis-Inseln und Südgriechenland blieben dagegen gewohnt trocken. Am wenigsten regnete es auf der Kykladeninsel Ios mit 263 Millimetern Niederschlägen. Es folgen der Ort Derveni bei Korinth (275 mm) sowie die Inseln Nissyros (276 mm) und Naxos (277 mm).
Eine Besonderheit des vergangenen Jahres war die Hitzewelle vom 15. bis zum 19. Mai, wo an 200 Wetterstationen jahreszeitliche Rekorde gemessen wurden. Im Sommer war es dagegen nur am 31. Juli und 1. August besonders heiß. Rekordwerte wurden mit jeweils 41,8° C im zentralkretischen Ort Plora (16. Mai) und in Kranidi in der Nordostpeloponnes (1. August) gemessen. Arfara in Messsenien in der Südpeloponnes verzeichnete bei beiden Hitzewellen am 17. Mai und 31. Juli 41,1° C. Dieselbe Hitze herrschte am 17. Mai auch in Mires in Südkreta. Am anderen Ende der Skala finden sich zweistellige Minusgrade Anfang Januar und Anfang Februar. So wurde am 9. Februar in Neos Kafkasos an der Grenze zu Nordmazedonien der Jahreskälterekord von -14,7° C gemessen. Einen Monat früher (8.1.) war es in Vryzes in Zentralgriechenland -14,3° C kalt. (GZak)