Bei den internationalen Geldgebern stehen die Zeichen auf Sturm. Nun möchte Griechenland einlenken. Athen signalisiert, dass ein bereits vereinbarter Kreditvertrag („Memorandum“) letztlich doch verlängert werden soll. Ziel ist es, eine drohende Staatspleite zu verhindern. Auch im Inland ist die Regierung Tsipras auf der Suche nach einem Konsens.

Athen geht nicht zurück, die Eurogruppe auch nicht. So in etwa ist die Lage nach dem Treffen der Eurogruppe am Montag. Dort hatte man von der griechischen Seite gefordert, das bestehende Memorandum um mehrere Monate zu verlängern, um in dieser gewonnenen Zeit zu einer Nachfolgevereinbarung zu kommen.

Das Klima zwischen Griechenland und den europäischen Partnern ist unterkühlt. Doch man will sich näher kommen. Athen sendet erste Zeichen für mögliche Kompromisse. Die EU-Partner halten ihre Karten hingegen noch verdeckt. Etwas Aufklärungen wird nun in Brüssel erwartet.

Die Regierungserklärung, die der neue griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras am Sonntag dem Parlament vorstellte, sorgte vor allem im Ausland für Beunruhigung. Verdruss bei europäischen Partnern verursachte vor allem die Feststellung, dass man die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds nicht mehr im Lande haben und das bisherige Hilfsprogramm beenden möchte.

Am Donnerstag hat sich der neue griechische Finanzminister Janis Varoufakis mit seinem deutschen Amtskollegen Wolfgang Schäuble in Berlin getroffen. Die deutsche Seite, so stellte er klar, wünsche keine Abstriche an dem mit den internationalen Geldgebern vereinbarten Spar- und Reformprogramm (Memorandum). Dies müsse bis zum Ende durchgeführt werden. Gleichzeitig stellte Schäuble klar, das Griechenland in die Eurozone gehöre. Beim Treffen habe es zwar keine Vereinbarung gegeben, aber man such nach einer Lösung.