Die wirtschaftliche Krise hat in Griechenland auch in eine soziale Krise geführt. Viele Menschen sehen aufgrund sinkender Löhne und Renten sowie wachsender Arbeitslosigkeit und Armut kaum noch eine Zukunftsperspektive. Aber immer mehr Griechen versuchen, ihrer scheinbaren Aussichtslosigkeit mit Eigeninitiative zu begegnen.
Seit Jahren steckt Griechenland in einer zähen Wirtschafts- und Finanzkrise, die das Land zum Schauplatz vieler menschlicher Tragödien macht. Doch langsam wandeln sich die Gepflogenheiten, und immer mehr Griechen ergreifen die Initiative, um trotz - oder dank - der Krise zu überleben und neue Zukunftsperspektiven zu eröffnen.
So hat die pensionierte Lehrerin Maria Houpis aus Volos, einer großen Hafenstadt in der Region Thessalien, angesichts ihrer immer bescheideneren Rente mit ihren Freunden die Alternativwährung TEM ins Leben gerufen. Der Wissenschaftler Dimitris Kouretas gab seinen Posten an einer renommierten US-amerikanischen Universität auf, um am wirtschaftlichen Wiederaufbau seines Heimatlandes mitzuarbeiten. Wissend, dass Griechenland viele unerforschte Naturschätze besitzt, untersucht er an der Universität Thessalien die 1.600 endemischen Pflanzenarten, die eine vielfältige Nutzung vor allem im pharmazeutischen Bereich versprechen. Und weil Griechenland neben Sonne, Strand und alten Steinen auch einen äußerst fruchtbaren Boden hat, kämpft Kouretas gemeinsam mit örtlichen Landwirten für die Umsetzung seines Projekts.
Fanis Koutouvelis wiederum ist der Gründer des Start-up-Unternehmens "i-kiosk": Er hat die für Griechenland so typischen Zeitungskioske in einem virtuellen Netzwerk verbunden und will die Gründung einer Zentrale für Einkauf und Warenlagerung herbeiführen.
Sonntag, 4. Dezember um 3.15 Uhr, arte
Foto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel)