Griechenland unter dem Spardruck der EU: Schlimmer denn je steckt das Land in der Krise.
Bestätigung für den Weg, den die Regierung eingeschlagen hat oder Hoffnung auf einen starken Regierungschef, der es der EU und vor allem Deutschland zeigen kann? Die Touristen, Haupteinahmequelle Griechenlands, kommen im Winter nicht mehr. Was machen die Menschen, die jetzt keine Arbeit mehr haben, wovon leben sie, wo doch alles so teuer geworden ist.
Die Story besucht das Ferienparadies der Deutschen zum zweiten Mal in diesem Jahr und ist mit der privaten Hilfsorganisation „Griechenlandhilfe“ unterwegs. Diese versucht wenigstens die größte Not zu lindern: Medikamente für Krankenhäuser, die ihre Patienten nicht mehr versorgen können. Lebensmittel für Sozialzentren, die armen Familien helfen. Decken und Schlafsäcke für tausende Obdachlose und Flüchtlinge, die im kalten griechischen Winter im Freien übernachten müssen.
Die Autoren treffen Menschen, die in Athen auf einem Gemüsemarkt Abfälle aufsammeln – nur so können sie ihre Familien ernähren. Sie fahren zu einem Behindertenheim in Patras, hier, so hatten die Schwestern erzählt, hätten sie die Kinder im letzten Winter mit Zeitungspapier zugedeckt – kein Öl für die Heizung. Wie sieht es jetzt hier aus?
Eine alteingesessene Taverne auf der Ferieninsel Rhodos musste schließen – die Erhöhung von Steuern und Abgaben war nicht mehr tragbar. Zahllose Schilder -„Zu vermieten“- und „Zu verkaufen“- an Geschäften machen die dramatische Situation der Griechen sichtbar. Im Sommer fanden viele Menschen noch Arbeit im Tourismusgewerbe. Doch jetzt sind die meisten Touristenhotels geschlossen, die Kellner, Köche und Zimmermädchen stehen auf der Straße. Zwei Drittel der Griechen sind von Armut bedroht und die Jungen verlassen in Scharen das Land.
Montag, 21. November um 7.50 Uhr, wdr
Foto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel)