Ein Stück Deutschland mitten auf der griechischen Insel Rhodos. Im Dorf Afandou leben rund 1000 ehemalige Gastarbeiter aus Gummersbach.
Nach einer Firmenpleite kehrten sie zurück. Mit ihren Ersparnissen und einer deutschen Rente. Viele von ihnen haben Häuser gebaut, kleine Geschäfte eröffnet. So wie Fani Nikolis. Er betreibt ein Café und hat eine recht ungriechische Sicht auf die Verhältnisse. Jahrelang hat Fani in Deutschland geschuftet - zusammen mit den Nachbarn aus seinem Dorf. Mit ihrer deutschen Rente geht es ihnen besser als den meisten Griechen. Ihre Kinder arbeiten im Tourismus - immerhin sechs Monate im Jahr haben sie einen Job. Von diesem Gehalt müssen sie die Wintermonate überbrücken.
Einmal im Monat packt Erwin Schrümpf einen Sattelschlepper und drei Kleintransporter voll mit Spenden: Medikamente, Spritzen, Einweghandschuhe, Verbandsmaterial, Babynahrung. In griechischen Kranken- und Waisenhäusern fehlt es am Notwendigsten. Die Lage dort sei katastrophal, so der österreichische Initiator der "Griechenlandhilfe". Gut 5000 Kilometer lang ist seine Reise von Salzburg nach Patras und Athen. Der Spendenmarathon des Erwin Schrümpf führt auch auf die Inseln Kos und Lesbos - diese sind durch die Flüchtlingskrise besonders betroffen. Die Touristen bleiben aus: Nur wenige Meter trennen Urlaub und Flucht, Vergnügen und Verzweiflung. Das schreckt doch viele ab. Aber die Hoteliers halten dagegen: Die traditionelle Gastfreundschaft, traumhafte Küstenlandschaften, günstige Preise - gute Argumente für einen Urlaub bei den Griechen, gerade jetzt in schwierigen Zeiten.
Sonntag, 3. Juli, 18 Uhr , ZDF
Foto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel / Rhodos)