Über gut 400 Kilometer erstrecken sich steile Bergmassive, üppige Wälder, Wasserfälle und türkise Bergseen in der bis heute noch ursprünglichen Pyrenäen-Landschaft zwischen Mittelmeer und Atlantik. Ein Eldorado für unzählige Tiere und Pflanzen.
Die Bartgeier kontrollieren jeden Tag riesige Reviere in der Bergwildnis – im Segelflug suchen sie nach Beute. Finden sie endlich einen Knochen, wird dieser aufgesammelt, mit ihm in große Höhen gesegelt und dann fallen gelassen. Erst wenn der "Leckerbissen" durch die Wucht des Aufpralls zertrümmert ist, gelangen die Bartgeier an ihr Fressen. Fast überall sind die Bartgeier in Europa verschwunden. Auf Kreta brüten die letzten vier Paare Griechenlands, auf Korsika sind es noch zehn. Im ganzen Alpenraum stieg der Bestand von null auf zehn Brutpaare wieder an, allerdings nur durch ein aufwendiges Wiederansiedlungsprojekt begeisterter Naturschützer. In den Pyrenäen scheint der Lebensraum für die seltenen Bartgeier noch intakt.
Abgelegene Gebirgsschluchten bieten ihnen Rückzugsräume für die Aufzucht ihrer Jungen. Ob von abgestürzten Gänsen oder Schafen, Knochen finden die Bartgeier hier noch reichlich und engagierte Vogelschützer sichern die Zukunft der seltenen Greifvögel. Mitte Juli verlässt der Bartgeiernachwuchs sein Nest in eine Welt voller Abenteuer, in eine Welt von atemberaubender Schönheit.
Donnerstag, 17. Dezember - 14.15 Uhr, BFS
Foto: BFS