Monate voller Dramatik: Wolfgang Schäuble rast durch Europa und verhandelt wegen Griechenland. Kann er die Regierung in Athen zu Reformen zwingen? Nimmt er einen Grexit in Kauf oder treibt er ihn womöglich sogar an? Auf Schäubles zahllosen Reisen dabei: seine engsten Mitarbeiter und Bodyguards - und der Dokumentarfilmer Stephan Lamby mit seinem Kameramann im Auftrag des SWR. Verabredet war das Projekt bereits vor der jüngsten Griechenlandkrise. Der Film gibt einzigartige Einblicke in Schäubles Verhandlungsführung und zeigt die Härte eines Politikerlebens mitten im Geschehen.
Insgesamt sechs Monate lang - vom Tag der Vereidigung von Ministerpräsident Tsipras bis in die Schlussphase der derzeitigen Verhandlungen - hat das ARD-Team den Finanzminister begleitet und war bei internen Besprechungen mit Schäubles Mitarbeitern in Berlin dabei: bei Treffen der Eurogruppe in Brüssel und Luxemburg, auch bei Gesprächen mit Investmentbankern in New York. Das ARD-Team konnte aus der Nähe erleben, wie sich Wolfgang Schäubles Haltung zur neuen griechischen Regierung entwickelte - wie sich Hoffnung und Enttäuschung abwechselten. Auch zu Schäubles griechischem Amtskollegen Yanis Varoufakis stand Stephan Lamby in engem Kontakt und konnte in Washington DC und Athen ausführliche Interviews mit ihm führen.
Die Dokumentation zeigt den deutschen Spitzenpolitiker mehrfach aus der Nähe. Im Film geht es in großer Offenheit auch um frühere Höhe- und Tiefpunkte in Schäubles Leben: um den deutsch-deutschen Einigungsvertrag von 1990, um das Attentat, das ihn in den Rollstuhl zwang. Aber auch zum Bruch mit Helmut Kohl im Zuge der Spendenaffäre von 2000 gibt es neue Einzelheiten.
Dienstag, 1. Dezember - 23.15 Uhr, rbb
Foto: rbb