Rentnerprotest in Athen – Immer mehr Pensionisten in Griechenland TT
Einen Protestmarsch in Richtung Arbeitsministerium in Athen haben am Donnerstagvormittag hunderte Rentner durchgeführt. Sie demonstrierten gegen weitere Rentenkürzungen.
Kopfschmerzen für den Fiskus: Millionen-Rückzahlung an ehemalige Parlamentarier TT
Ein Gesetz aus dem Jahr 2016 sieht vor, dass bis zu 160 pensionierte Volksvertreter rückwirkend Diäten bzw. eine Aufstockung ihrer Bezüge erhalten. Der Gesamtbetrag könnte sich auf bis zu 50 Millionen Euro summieren. Die Vorsitzenden der Parteien rufen ihre Mitglieder angesichts der wirtschaftlichen Lage des Landes dringend dazu auf, auf dieses Recht zu verzichten.
Netzwerk der Pensionäre beziffert neue Rentenkürzungen
Höhere Renten für sechs von zehn Pensionären in Griechenland TT
Am Donnerstagabend hat Ministerpräsident Alexis Tsipras ganz überraschend eine Fernsehansprache an das Volk gehalten, die auf fast allen Kanälen ausgestrahlt wurde. Während der Prime-Time für TV-Sendungen zwischen 21 und 21.30 Uhr hat er Pensionserhöhungen für Niedrigrentner in Form einer 13. Rente bekannt gegeben. Davon betroffen sein werden 1,6 Millionen Pensionisten, die monatlich weniger als 850 Euro erhalten; das sind 60,32 % der Rentner. Bereitgestellt werden dafür vom Fiskus 617 Millionen Euro. Je niedriger die Rente, desto höher werde die Zuwendung ausfallen, stellte das Regierungsoberhaupt fest. Optimistisch fügte er hinzu: „Wir durchlaufen die letzten Meter eines schwierigen Marathons. Wir werden aus der Krise aufrecht und stark hervorgehen.“ Schwierige Herausforderungen würden mit „Ruhe und Entschlossenheit“ überwunden.
Kundgebung gegen weitere Kürzungen der Renten in Athen und Thessaloniki TT
Mehr als 1.000 Rentner demonstrierten am Donnerstagvormittag im Athener Zentrum vor dem Arbeitsministerium. Anschließend marschierten sie bis zum nahe gelegenen Parlament am Syntagmaplatz. Als symbolische Geste verbrannten die Pensionäre Briefe, die ihnen vor einigen Tagen von Arbeitsminister Jorgos Katroungalos zugesandt worden waren. Darin hatte man ihnen weitere Rentenkürzungen und Steuererhöhungen angekündigt. Organisiert worden war die Protestaktion von den größten Rentnerverbänden des Landes. Auf Transparenten waren Slogans zu lesen wie „Wir können sie stoppen – Hände weg von den Renten und der Sozialversicherung“. Eine ähnliche Kundgebung wie in der griechischen Hauptstadt fand am Mittwoch in Thessaloniki statt.
Dem Vorsitzenden des Verbandes der IKA-Rentner Dimos Koumpouris zufolge seien die Renten in den Jahren der Krise um 45 Prozent gekürzt worden; die Zusatzrenten sogar um 82 Prozent. – IKA ist die größte Sozialversicherungs- und Rentenkasse des Landes, in der die meisten Angestellten der Privatwirtschaft versichert sind. (Griechenland Zeitung / jh; Foto: © Eurokinissi)