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Streik im Tourismussektor in Griechenland: „Wir sind Menschen und keine Maschinen“ Tagesthema

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Archivfotos (© Eurokinissi) Archivfotos (© Eurokinissi)

Zu einem Streik der Angestellten in der Gastronomie und im Tourismussektor kommt es am kommenden Mittwoch (23.10.) in vielen Landesteilen. Die Mitglieder der Gewerkschaft POEET erklären, dass sie durchschnittlich über fünf Monate im Jahr jeweils 15 Stunden am Tag und an sieben Tage in der Woche arbeiten würden.

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Bei der Arbeit

Dafür erhielten sie Gehälter von etwa 1.200 Euro monatlich; mit diesem Geld müssten sie dann das ganze Jahr über auskommen. Gewerkschaftsvertreter fügten hinzu, dass sie in der Zeit vor dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise für fünf Monate im Jahr Arbeitslosengeld bezogen hätten; derzeit bekämen sie nur noch für drei Monate eine Unterstützung. Mit dem Streik wollen sie nun ihre Rechte aus der Vor-Krisenzeit zurückverlangen. Sie verweisen außerdem auf den Umstand, dass sie in diesem Jahr einen Umsatz von 20 Milliarden Euro erwirtschaftet hätten. Außerdem habe die Regierung einen Primärüberschuss von sieben Milliarden Euro für die ersten sechs Monate des Jahres bekannt gegeben. Weiterhin fordern die Gewerkschafter mehr Sicherheit am Arbeitsplatz, eine bessere touristische Ausbildung und den Ausbau der Kontrollmechanismen. Letztendlich beklagen sie sich u. a. auch darüber, dass die Regierung das Trinkgeld „vom ersten Euro an“ besteuern wolle. Sie argumentieren damit, dass viele Arbeitgeber die Trinkgelder schon in den Monatslohn mit einrechnen würden. In einer Ankündigung bedanken sich die Mitglieder der POEET bei „Millionen Touristen, die dieses Jahr unser Land besucht haben“. Die Angestellten in der Branche hätten ihr Bestes gegeben, um ihnen das „Erlebnis Griechenland“ unvergesslich zu gestalten und würden dies auch weiterhin tun. Dabei fassen sie zusammen: „Wir sind Menschen und keine Maschinen.“ Zuzüglich zum Streik werden gewerkschaftliche Proteste landesweit an Flughäfen touristischer Orte, vor lokalen POEET-Büros sowie auch vor dem Arbeitsministerium in Athen durchgeführt. (Griechenland Zeitung / eh)
 

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