Griechenland könnte sich in den kommenden zehn Jahren zur „besten Urlaubsdestination weltweit“ entwickeln. Das erklärte Premierminister Kyriakos Mitsotakis in dieser Woche während einer Veranstaltung der Europäischen Reisekommission (European Travel Commission) auf der Insel Rhodos.
Diese stand unter dem Titel: „EU-Tourismus: Resilienz im Zeitalter der Klimakrise.“ Auf Rhodos hatten sich im vergangenen Sommer während der touristischen Saison verheerende Waldbrände ereignet; etwa 25.000 Urlauber und Einwohner mussten deshalb evakuiert werden.
Zwei Milliarden für Bürgerschutz
Premier Mitsotakis hob besonders hervor, dass sich die Tourismusbranche auf Rhodos sehr schnell wieder regeneriert habe, dies hänge u. a. damit zusammen, dass die Unternehmen, die in der Reisebranche tätig seien, eng mit den lokalen Gemeinden kooperierten. Gleichzeitig teilt er mit, dass der hellenische Staat etwa zwei Milliarden Euro für den Bürgerschutz ausgeben werde. Mit diesen Mitteln soll nicht zuletzt der Brandschutz deutlich verbessert werden. – Zerstörerische Waldbrände hatten sich im vorigen Jahr nicht nur auf Rhodos, sondern auch in vielen anderen Landesteilen ereignet. Hinzu kamen schwere Überschwemmungen, die vor allem Mittelgriechenland betrafen. Vor diesem Hintergrund kommentierte Mitsotakis, dass die Region rund um das Mittelmeer zu einem regelrechten „Hotspot des Klimawandels“ geworden sei. Dies würde aus statistischer Sicht bedeuten, dass noch mehr extreme Waldbrände und Überschwemmungen zu erwarten seien.
Als einen Schritt in die richtige Richtung hob er hervor, dass in der kommenden Woche von Montag bis Mittwoch (15.-17.5.) die Weltozeankonferenz in Athen stattfinden wird, deren erklärtes Ziel ist es, den Schutz der Weltmeere zu verbessern.
In diesem Zusammenhang verwies der Regierungschef darauf, dass er erst kürzlich die Dodekanes-Insel Tilos besucht habe, auf der knapp 800 Einwohnern leben. Dort würden bereits 90 Prozent des Abfalls recycelt.
Ausweitung der touristischen Saison
Was die von Griechenland angestrebte Erweiterung der Tourismussaison über den Sommer hinaus betrifft, so hob Mitsotakis die Berge auf dem griechischen Festland hervor, die „einzigartige Erlebnisse“ bieten würden. Dazu zählten etwa Wanderrungen als auch die lokale Gastronomie.
Erst kürzlich hatte er darauf verwiesen, dass die nordgriechische Metropole Thessaloniki von der UNESCO als „Stadt der Gastronomie“ im Rahmen des Netzwerks der Kreativstädte ernannt wurde. Künftig soll auch eine interaktive Landkarte veröffentlicht werden, mit der für die Gastronomie des Landes und den Agrartourismus geworben werden soll.
Einer Studie des Verbandes der griechischen Touristik-Unternehmen (INSETE) zufolge interessiert sich etwa 50 Prozent der Griechenland-Reisenden für einen Sommerurlaub am Strand. Erhöhtes Interesse an einem Urlaub in Hellas war vor allem auch von den Einwohnern der Schweiz, Italiens und Österreichs zu vernehmen. Mit Blick auf sämtliche Urlaubsziele am Mittelmeer liegt Hellas traditionell immer unter den Top-fünf der beliebtesten Destinationen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)