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Die Ferienindustrie erwirtschaftet gute Einkünfte – zulasten vieler Einwohner Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Allein drei griechische Regionen – von insgesamt 13 – haben im Jahr 2022 etwa die Hälfte aller Griechenland-Urlauber beherbergt: Süd-Ägäis, Kreta und Attika. Außerdem haben diese etwa 65 % aller im Fremdenverkehr erwirtschafteten Einnahmen verdient. Das geht aus einer aktuellen Studie des Verbandes der griechischen Touristik-Unternehmen (INSETE) hervor.

Die Inseln der Süd-Ägäis konnten rund 5,2 Milliarden Euro erwirtschaften. Im Jahr 2019, das als ein bisheriger Höhepunkt der hellenischen Tourismusbranche galt, wurden hier insgesamt 4,7 Milliarden Euro durch den Fremdenverkehr eingenommen. Die Region hat 2022 etwa 21 % aller Griechenland-Urlauber beherbergt; das waren allerdings drei Prozentpunkte weniger als es 2019 der Fall gewesen ist.
Auf Kreta haben etwa 16 % der Griechenland-Urlauber ihre Ferien verbracht; das sind ebenfalls drei Prozentpunkte weniger als 2019. Damit konnte die Insel 2022 3,6 Milliarden Euro durch den Fremdenverkehr einnehmen; 2019 kam die Tourismusbranche Kretas noch auf ein Gesamtergebnis von 3,7 Milliarden Euro.
Die Region Attika konnte 2022 18 % aller Griechenland-Urlauber begrüßen, was allerdings fünf Prozentpunkte weniger waren als 2019. Gleichzeitig wurden hier 2022 17 % aller Einnahmen aus der Ferienindustrie erwirtschaftet; der Umsatz stieg hier von 2,6 auf 2,8 Mrd. Euro. Ursache dafür ist, dass die durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben in dieser Region von 438 auf 507 Euro in die Höhe schnellten.
Für die Wirtschaft ist dieser Trend sicher positiv. Doch es gibt auch gesellschaftliche Gruppen die diesem Wachstum nicht so optimistisch gegenüberstehen: viele Einwohner der Stadtviertel im Zentrum. Vor allem durch die Möglichkeit der kurzzeitigen Vermietung von Wohnungen – etwa über das Internetportal Airbnb – steigen die Mietpreise unaufhörlich; viele Athener sind dazu gezwungen, das Stadtzentrum zu verlassen bzw. in Vororte abzuwandern.

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Am Sonntag (28.1.) in Metaxourgio

Gegen diesen Trend haben am vergangenen Sonntag (28.1.) die Bewohner des Athener Stadtteils Metaxourgio demonstriert. Symbolisch führten sie eine „Beerdigung“ ihres Stadtviertels durch. Ihrer Ansicht nach sei Metaxourgio „nicht aus natürlichen Ursachen gestorben“; vielmehr handle es sich um einen „vorsätzlichen Mord“, der bereits seit den 80er Jahren geplant gewesen sei. Während der Finanz- und Wirtschaftskrise sei der Wert der Immobilien in der Nachbarschaft um bis zu 40 % zurückgegangen; aufgrund der harten Spar- und Reformmaßnahmen sei aber ein Wohnungskauf zu jener Zeit äußerst schwierig gewesen. In der Folge hätten sich wohlhabendere Käufer bereichern können. Nun könne man durch die Vermietung einer Wohnung über Airbnb ein Jahresgehalt von mehr als 15.000 Euro erwirtschaften, so die aufgebrachten Bürger. Am kommenden Sonntag, dem 4. Februar, werden in Metaxourgio weitere Protestveranstaltungen gegen eine „Überflutung durch Touristen“ in diesem Stadtteil durchgeführt. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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