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Vor gut einer Woche fand der 1. Parteitag der „Syriza“ von Ministerpräsident Alexis Tsipras in Athen statt. Wichtigster Punkt des Treffens, die Wahl des Parteivorsitzenden. In Anbetracht der Tatsache, daß die letzten Umfragen für die Regierung nicht besonders positiv ausfielen, hätte man erwarten können, daß einiges an Kritik gegen Tsipras auf den Tisch gekommen wäre. Doch Alexis Tsipras wurde mit überwältigender Mehrheit und ohne Gegenkandidat wiedergewählt. Angetreten war Tsipras mit dem Willen, daß rigorose Sparprogramm der damaligen Troika zu stoppen und Steuerhinterziehung und Korruption im Land zu bekämpfen. Doch wie steht Griechenland heute dar? Immer noch hat es die höchste Arbeitslosenquote in der Eurozone, drastisch steigende Sozialabgaben für  viele Berufsgruppen, Rentenkürzungen, Steuererhöhungen und die neue Immobiliensteuer sind bisher erfolgt. Hinzu kommt, daß Griechenlands Wirtschaft an allen Ecken bröckelt, einzig die Tourismusbranche gibt Anlass zur Freude. Auch der Kampf gegen die allseits beliebte Steuerhinterziehung, immerhin jährlich ca. 16 Mrd. Euro, läuft nur zögerlich. Wen wundert es da noch, wenn seit 2008 über 420.000 Griechen, darunter viele gutausgebildete junge Menschen, das Land bereits verlassen haben. In einer Meinungsumfrage Anfang Oktober sagten 86,5% der Befragten, daß sie mit der Arbeit der Regierung unzufrieden seien. Alexis Tsipras wollen gar nur noch 23% als Ministerpräsidenten haben. Viele Griechen sind auch über die Privatisierungsvorhaben erbost, wie z.B. Flughäfen, Seehäfen und jetzt auch die Wasserversorgung, die man den EU-Geldgebern zugesagt hat. Unser Nachbar Dimitri sagte kürzlich, das „Tafelsilber Griechenlands“ würde verschleudert. Wenn ich die Situation hier vor Ort betrachte, so kann ich den Unmut vieler Griechen verstehen. Auch hier haben viele, kleine Geschäfte schließen müssen, Handwerksbetriebe im Familienbesitz arbeiten häufig am Existenzminimum und eine ganze Reihe von jungen Menschen studiert direkt im Ausland, in der Hoffnung, später dort arbeiten zu können. Der einzige Weg aus der Krise, scheint mir der über massive Investitionen zu sein, keine weiteren Kürzungen der privaten Nachfrage mehr. Auf Investitionen in bestehende Unternehmen und in den Abbau bürokratischer Hindernisse sowohl von inländischen als auch ausländischen neuen Unternehmen, sollte das Hauptaugenmerk der Politik gerichtet sein. Es bleibt also die Hoffnung auf eine Änderung der Wirtschaftspolitik, auch auf jene der EU-Geldgeber.

Christiane Dalbeck, Pylos / Foto: © Eurokinissi

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Mittwoch, 26. Oktober 2016 14:05

Museen und Stätten heute bei freiem Eintritt

Die griechischen Museen und archäologischen Stätten können heute wegen des Nationalfeiertages bei freiem Eintritt besucht werden. Die Museen sind von 8 bis 20 Uhr und die archäologischen Stätten, wie die Athener Akropolis, Olympia oder Delphi, bis 18.30 Uhr (letzter Einlass 18 Uhr) geöffnet. Das Akropolismuseum in Athen bleibt sogar bis 22 Uhr geöffnet und bietet ein Programm für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren, welches die Bekanntschaft mit den Parthenonskulpturen vertiefen soll. Dazu kann man sich am Informationsbüro einen Rucksack mit kindgerechtem Informationsmaterial und vielen Überraschungen ausleihen, auch auf Englisch. Als Pfand dient der Personalausweis oder Pass eines Elternteils. Daneben finden die regulären Freitagsveranstaltungen statt, nämlich die Präsentation der Wechselausstellung über das Orakel von Dodona in Epirus (um 11 Uhr auf Englisch und um 13 Uhr auf Griechisch) und den „Museumsrundgang mit einem Archäologen“ (um 18 Uhr auf Englisch und um 20 Uhr auf Griechisch); die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Das Museumsrestaurant bleibt bis Mitternacht geöffnet und verwöhnt ab 20 Uhr mit Jazzklängen). (Griechenland Zeitung / ak)

Foto © Eurokinissi

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Mittwoch, 26. Oktober 2016 10:41

The Big Sleep

Am morgigen Donnerstag, dem 27. Oktober kommt der Debütfilm von Piero Messina „The Big Sleep“ in die Kinos. 
In dem Film geht es um Anna (Juliette Binoche), die nach unerwarteten Geschehnissen allein in ihrer sizilianischen Villa auf ihren Sohn Giuseppe wartet, als plötzlich dessen Freundin vor der Tür steht, von der Anna bis dato nichts wusste.
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Mittwoch, 26. Oktober 2016 10:19

Im Süden viel Sonne

Während es im Norden Griechenlands heute überwiegend bewölkt ist, zeigt sich im Süden vermehrt die Sonne. Insbesondere auf der Peloponnes ist heute keine Wolke zu sehen. Auf dem gesamten Festland und dem größten Teil der Inseln bleibt es trocken. 
 
Attika: Bei einem Mix aus Sonne und Wolken hat es in der Region um die Hauptstadt etwa 23° C.
 
Peloponnes: Auf der Peloponnes wird es heute noch einmal richtig angenehm: Bei Höchstwerten von 25° C (Kalamata) scheint die Sonne. 
 
Nordgriechenland: Nur im westlichsten Teil des Gebietes gibt es für heute Hoffnung auf einige Sonnenstrahlen (Alexandropouli 19° C). Ansonsten ist es in Nordgriechenland überwiegend bewölkt. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 17° C (Drama) und 20° C (Florina). 
 
Ionische Inseln und Zentralgriechenland: Auf dem Festland schieben sich bei Temperaturen zwischen 20° C (Volos)  und 24° C (Agrina) nur selten Wolken vor die Sonne. Blauer Himmel herrscht auf den Ionischen Inseln: Auf Zakynthos werden es bis zu 23 ° C. 
 
Ägäis: Der starke Wind aus dem Norden hält an und sorgt auf den ägäischen Inseln für Temperaturen von 19° C  (Andros) bis zu 22° C (Leros). Die Ausnahme bildet wie so oft Rhodos: hier wird strahlender Sonnenschein bei 25° C erwartet. Nur in Rethymno (21° C ) auf Kreta herrscht nach wie vor Regenwetter. 
 
(Griechenland Zeitung / lw, Foto: © Griechenland Zeitung / Jan Hübel) 
 
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Dienstag, 25. Oktober 2016 17:27

Robbe Argyro bleibt vorerst auf der Insel Samos

Seit drei Jahren ist die Mönchsrobbe Argyro auf der griechischen Insel Samos in der östlichen Ägäis eine kleine Attraktion. Sie posiert für hunderte Touristenfotos und zeigt kaum Scheu vor Menschen – wie ein Haustier.
Seit einigen Wochen ist sie wieder in einigen Medien präsent – allerdings in einem negativen Zusammenhang. Grund dafür ist, dass sich zwei Touristen ins Krankenhaus begeben mussten, weil sie von dem 150 Kilogramm schweren Tier angeblich angegriffen worden sind. Argyro wollte offenbar nur mit den beiden Badenden spielen und  zog sie unter Wasser; wahrscheinlich in dem Glauben, sie könnten dort genauso lange bleiben, wie die Robbe selbst.
„Schon als Jungtier kam Argyro häufig aus dem Wasser an die Strände von Samos“, erklärt Panos Dendrinos von der NGO MOm, die sich für den Schutz von Mönchsrobben stark macht. „Als sie noch klein war, war das kein Problem. Aber Fälle wie dieser können schlimmer enden.“ 
Auch das Archipelago Institut, das sich für die Biodiversität der griechischen Meere und Inseln einsetzt, beschäftigt sich mit der Robbe Argyro. Seit sage und schreibe zwei Jahren kämpft sie für eine Lizenz, das Tier umzusiedeln. Bis jetzt ohne Erfolg. „Die Entscheidung über die Zukunft der Mönchsrobbe liegt derzeit bei Umweltminister Panos Skourletis“, erklärte Anastasia Miliou, wissenschaftliche Leiterin des Archipelago Instituts, gegenüber der Griechenland Zeitung. Ohne dessen Erlaubnis, einen anderen Lebensraum für die Mönchsrobbe zu suchen, sei nichts zu machen. Alles, was sie und ihre Kollegen im Moment tun können, sei darauf zu hoffen, dass Argyro nicht als Monster dargestellt wird: „Die Robbe ist und bleibt ein wildes Tier“, so Miliou. „Wenn Menschen ihm zu nahe kommen, ist es natürlich unberechenbar“. Innerhalb der nächsten Monate sei mit weiteren Entscheidungen in der Sache zu rechnen. Die beiden NGOs hoffen darauf, Argyro endlich in eine Population ihresgleichen eingliedern zu dürfen – sie ist nun einmal kein Haustier. 
 
 
Unser Foto (© Eurokinissi) entstand im Juli 2016 und zeigt die Robbe Argyro auf der Insel Samos. Nach einem erfrischenden Bad räkelt sie sich zufrieden in der Sonne. 
 
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