Die Olympioniken Kostas Kenteris und Katerina Thanou wurden am
Dienstag (6.9.) von einem Berufungsgericht vom Vorwurf des
Meineides befreit und freigesprochen. Sie waren Zusammen mit
Trainer Christos Tzekos 2004 beschuldigt worden, einen
Motorradunfall inszeniert zu haben, um einen Dopingtest vor den
Olympischen Spielen in Athen zu umgehen. Eine niedrigere
Gerichtsinstanz hatte die beiden erst im Mai dieses Jahres schuldig
gesprochen.
Nach der Ansicht des Gerichts hätten die Athleten
bezüglich des Unfalls gelogen, um ihre (unerlaubte) Abreise aus dem
Olympischen Dorf zu verschleiern und einen Dopingtest zu vermeiden.
Damals war auch keine Unfallmeldung bei der Polizei eingegangen;
außerdem hatten sich keine Augenzeugen gemeldet. Für die Spiele
2004 in Athen waren beide Sprinter Hoffnungsträger: Kenteris war
2000 Olympiasieger über 200 Meter und Thanou über 100 Meter zweite:
sie gewann zudem 2002 den EM-Titel. Nach dem mysteriösen Unfall
traten sie nicht bei den Spielen an, da ihnen das Internationale
Olympische Komitee (IOC) die Akkreditierung entzog. Das
Berufungsgericht revidierte nun den Schuldspruch vom Mai, hielt
aber am Urteil gegen Trainer Tzekos fest und verhängte über ihn 12
Monate Haft auf Bewährung. Er habe, so das Gericht, verbotene
Substanzen in seinem Besitz gehabt. (Griechenland Zeitung / jn)