Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu ist am Mittwoch zu
einem offiziellen Besuch nach Athen gereist. Hier hat er sich u. a.
mit Ministerpräsident Antonis Samaras, Parlamentspräsident
Evangelos Meimarakis und Außenminister Dimitris Avramopoulos
getroffen. Ziel war es, den Beziehungen der beiden Nachbarländer
neue Impulse zu verleihen.
Im Vordergrund der Gespräche stand die
Lage in der Ägäis. Angesprochen wurden von Athen auch die
Verletzungen griechischer Hoheitsrechte durch die Türkei. Erst vor
einigen Tagen war ein türkisches Patrouillenboot unangekündigt in
griechische Gewässer eingedrungen und dort mit einem Schiff der
griechischen Küstenwache kollidiert. Davutoglu stellte seinerseits
fest, dass man in der Türkei den Wunsch habe, dass die Ägäis ein
„Meer des Friedens und der Zusammenarbeit“ sei, das „stets frei“
sein müsse. Beobachter in Griechenland werteten dies als Hinweis
darauf, dass Ankara weiterhin den status quo in der Ägäis in Frage
stellt. Der griechische Parlamentspräsident forderte seinen
Amtskollegen dazu auf, die von der türkischen Seite ausgesprochene
Kriegsdrohung (casus belli) zurückzunehmen. Diese Drohung gilt für
den Fall, dass Athen von seinem internationalem Recht Gebrauch
machen sollte, die Hoheitsgewässer auf 12 Seemeilen auszudehnen.
Meimarakis erklärte, dass das griechische Parlament eine
institutionelle Zusammenarbeit mit dem türkischen Parlament
anstrebe. Alle Parteien und Parlamentarier in Griechenland
wünschten aber gleichzeitig, dass die Türkei von ihrer
Kriegsdrohung Abstand nehme. Ein weiteres wichtiges Gesprächsthema
war die Lage in Syrien sowie die Bekämpfung der illegalen
Einwanderung. Vor allem durch die Krise in Syrien befürchtet die
Regierung in Athen einen unkontrollierten Zustrom von
Immigranten.
Der Athen-Besuch von Davutoglu fand im Rahmen der Arbeit des Rates für die Zusammenarbeit zwischen Griechenland und der Türkei statt, der im kommenden Jahr in Ankara tagen soll.
Unterdessen haben ab Mittwochabend vier türkische Kampfjets Überflüge über griechisches Territorium in der Nordägäis durchgeführt. Zwei der Kampfflugzeuge seien bewaffnet gewesen. (GZeh)
Der Athen-Besuch von Davutoglu fand im Rahmen der Arbeit des Rates für die Zusammenarbeit zwischen Griechenland und der Türkei statt, der im kommenden Jahr in Ankara tagen soll.
Unterdessen haben ab Mittwochabend vier türkische Kampfjets Überflüge über griechisches Territorium in der Nordägäis durchgeführt. Zwei der Kampfflugzeuge seien bewaffnet gewesen. (GZeh)