Griechenland / Türkei. Am Montag übergab der griechische
Botschafter in Ankara der türkischen Regierung ein Antwortschreiben
von Premier Jorgos Papandreou. Es war die Antwort auf eine
Botschaft des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan,
die vor mehreren Wochen in Athen eingegangen war. Hauptthema ist
die Vertiefung der bilateralen Kontakte, um Einigkeit bei der
Festlegung des Festlandsockels in der Ägäis zu erzielen. Falls man
zu keiner Einigung in dieser Frage kommen sollte, schlägt
Papandreou u.
u.a. vor, den Internationalen Gerichtshof in Den Haag in
dieser Frage zu bemühen. Außerdem wird im Schreiben der Vorschlag
Erdogans begrüßt, auf höchster Ebene einen „Kooperationsrat“ zu
bilden. In diesem Zusammenhang sprach Papandreou auch eine
Einladung für seinen Amtskollegen nach Athen noch vor dem Sommer
aus. In seiner fünfseitigen Botschaft verweist Griechenlands
Premier aber auch darauf, dass Aktivitäten wie Kriegsdrohungen
(casus belli), Überflüge über griechisches Territorium und
Forschungstätigkeiten im Bereich des Festlandsockels, der noch
nicht im Einklang mit dem internationalen Seerecht festgelegt
wurde, „einer Verbesserung der Beziehungen nicht dienlich sind“. Am
Rande der am Donnerstag in London stattfindenden Internationalen
Konferenz für Afghanistan soll es u.a. zu einem Treffen zwischen
dem stellvertretenden griechischen Außenminister Dimitris Droutsas
und dem türkischen Außenminister Ahmed Davutoglu kommen. (GZeh)