Hervorgehoben wurde auch, dass ein neuer Schuldenschnitt für einen Großteil der griechischen Staatsschulden nötig sei. Zudem wurde die Meinung vertreten, dass die derzeitige Regierungskoalition der PASOK mit der konservativen Nea Dimokratia notwendig sei, damit das Land nicht „in sich zusammenfällt“.
In seiner Abschlussrede hat Parteichef Venizelos in scharfen Tönen eine Koalition mit der zweitstärksten parlamentarischen Kraft, dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), ausgeschlossen. Eine derartige Alternative war am Vortag von einigen Genossen mehrfach angesprochen worden.
„Eine Bombe, ein explosiver
Cocktail“
Während der zweitägigen Debatte wurde
wiederholt der ND die Schuld dafür zugewiesen, dass das Land
überhaupt in die akute Finanz- und Wirtschaftskrise gerutscht ist.
Der ehemalige Ministerpräsident der PASOK, Jorgos Papandreou,
versuchte die Arbeiten, die unter ihm als Regierungschef getroffen
wurden (2009 bis 2011), zu verteidigen. Er stellte fest, dass er
bei der Amtsübernahme 2009 „eine Bombe, einen explosiven Cocktail“
übernommen habe. Dann stellte er fest: „Die Brandstifter waren
andere, das einzige Thema ist, welche und wie viele Fehler die
Feuerwehrmänner gemacht haben.“ Nachdem Papandreou 2011 ein
Referendum über seinen Reformkurs angekündigt hatte, sah er sich
wegen der heftigen Reaktionen der Opposition und in den eigenen
Reihen kurz darauf gezwungen, sein Amt niederzulegen.
Nichts gegen den Tsunami getan
Kostas
Simitis, der das Land in den Jahren 1996 bis 2004 regiert, meldete
sich im Rahmen der Veranstaltungen zum 39. Parteijubiläum ebenfalls
zu Wort. Er sagte, dass Nachfolger Kostas Karamanlis (Nea
Dimokratia) und dessen Regierung an der derzeitigen Lage die Schuld
trügen. Einer der wichtigsten Gründe seien die ungerechtfertigten
und zahlreichen Einstellungen im Staatsdienst im Zeitraum zwischen
2004 und 2009. Doch auch an der Regierung Papandreou übte der
ehemalige Premier und PASOK-Chef Kritik: Als sie den „Tsunami der
Krise“ kommen sah, habe sie nichts dagegen unternommen.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)