Für Furore sorgte am Montag der ND-Parlamentarier Vyronas
Polydoras. Der ehemalige Minister und Ex-Parlamentspräsident ließ
in einem Interview Spielraum für eine Zusammenarbeit der ND mit der
faschistischen Chryssi Avgi. Anna Asimakopoulou, Pressesprecherin
der ND, versuchte daraufhin die Wogen zu glätten und sprach von
einer „komischen Erklärung". Es sei selbstverständlich, dass die ND
„mit den Neo-Nazis nicht zusammenarbeiten kann". Auch Polydoras
versuchte im Anschluss, die Öffentlichkeit etwas zu beruhigen: Er
habe niemals von einer Zusammenarbeit zwischen seiner Partei und
der Chryssi Avgi gesprochen, stellte er klar.
ar. Er habe lediglich
gesagt, dass die wahre Gefahr für Griechenland nicht die Chryssi
Avgi sei, sondern viel mehr die Troika aus Europäischer Kommission,
Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds. Durch
die Troika sei dem Land ein „langsamer Tod" beschieden. Gerüchte
über eine Zusammenarbeit mit der ND wurden auch von der Chryssi
Avgi dementiert. Ein derartiges Szenario sei „Science Fiction".
Vielmehr warfen die Neo-Faschisten der ND vor, das Land „zerstört"
zu haben. Im Falle von vorverlegten Parlamentswahlen prophezeiten
sie der ND eine „totale Niederlage". Diese scharfe Antwort wird von
einigen Beobachtern so interpretiert, dass man bei der Chryssi Avgi
offenbar Angst haben könnte, potentielle Wähler an die ND zu
verlieren. Einige der Wähler vom rechten Rand der ND dürften bei
dem Urnengang vor einem Jahr zu den Neo-Faschisten übergesprungen
sein, die damals mit etwa 7 % der Stimmen bequem ins Parlament
einzogen. In Meinungsumfragen liegt sie seither mit Werten um die
10 % an dritter Stelle. Nun dürfte die ND das Ziel vor Augen haben,
zumindest einen Teil der verlorenen Wählergruppe wieder für sich
zurück zu gewinnen. (Griechenland Zeitung /eh; Foto:
Eurokinissi)