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Proteste gegen das Vorgehen der rechtsradikalen Chryssi Avgi Tagesthema

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Proteste gegen das Vorgehen der rechtsradikalen Chryssi Avgi
Akten, die sich in juristischer Form gegen Parlamentarier der faschistischen Partei Chryssi Avgi (ChA; zu Deutsch: Goldene Morgenröte) richten, sollen demnächst dem Parlament übergeben werden. Anlass dafür sind Überfälle  auf Verkaufsstände von Immigranten im attischen Rafina sowie im mittelgriechischen Mesolonghi durch Mitglieder dieser Partei. Daran hatten sich auch drei Parlamentsabgeordnete der ChA beteiligt. In einer Pressemitteilung „rechtfertigte“ man das Vorgehen damit, dass man nur Verkaufsbänke von Immigranten ohne Verkaufsgenehmigungen attackiert habe. Wie der Bürgermeister von Rafina Jorgos Christopoulos in einem Radiointerview feststellte, sollen allerdings sämtliche ausländische Kleinverkäufer über eine reguläre Genehmigung für den Verkauf ihrer Waren verfügen.
Im Rahmen der Aufklärung dieser Vorfälle, die auch auf Video aufgezeichnet wurden, hat bisher nur ein betroffener Immigrant eine Aussage zu Protokoll gegeben.
Die ChA kündigte unterdessen an, dass sich derartige Vorfälle in ganz Griechenland wiederholen würden. Am heutigen Montagvormittag wurden in Kalamata auf der Peloponnes Immigranten, die an Verkehrsampeln Dienstleistungen anboten, von zehn ChA-Mitgliedern attackiert.
Das Vorgehen der Neonazis, die über 17 Sitze im Parlament verfügen, wurde von den übrigen Parteien scharf kritisiert. Diese Partei sei gefährlich, hieß es. Die Bürger wurden dazu aufgerufen, ihrer „Demagogie nicht zu erliegen“.  Die sozialistische PASOK rief den Minister zum Schutz des Bürgers Nikos Dendias dazu auf „die Ordnung durchzusetzen“. Die Linksallianz SYRIZA wies der Regierung, der Polizei und dem Bürgerschutzminister die Verantwortung zu. Das Bündnis sprach von einem Klima „des faschistischen Terrorismus“. Die kommunistische KKE rief die Regierung dazu auf, „Maßnahmen zu ergreifen“. Nach den Vorfällen sowie der Ankündigung der ChA, dass es weiter zu ähnlichen Vorfällen kommen werde, zog Minister Dendias den Personenschutz für die Abgeordneten der Neonazis ab. Damit wolle man verhindern, dass diese Sicherheitskräfte möglicherweise unverschuldet gesetzwidrige Taten dulden müssten. (Griechenland Zeitung, Foto: Eurokinissi, Archiv)
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