Auf der Flucht vor der Polizei befindet sich seit Donnerstag der
Pressesprecher der neofaschistischen Partei Chryssi Avgi, Ilias
Kasidiaris. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl vor. Er hatte am
Donnerstagvormittag vor laufender Kamera eine Politikerin mehrfach
geohrfeigt und einer weiteren ein Glas Wasser ins Gesicht
geschüttet. Gegen ihn wurde daraufhin ein Haftbefehl ausgestellt,
der aber zunächst nur für 48 Stunden gilt. Die Polizei suche den
Täter an allen möglichen Orten, wo er sich eventuell aufhalten
könnte, erklärte der Pressesprecher der Polizei Thanassis
Kokkalakis gegenüber dem staatlichen Fernsehsender NET.
ET. Geohrfeigt
wurde von Kasidiaris die Parlamentarierin der kommunistischen
Partei KKE Liana Kanelli, mit Wasser begossen wurde von ihm die
Kandidatin der Linksallianz Syriza Rena Dourou. Das Geschehen wurde
von allen anderen politischen Parteien verurteilt. Aus dem Büro des
griechischen Präsidenten Karolos Papoulias hieß es:
„Gewaltanwendung beleidigt das demokratische Bewusstsein des
griechischen Volkes." Der griechische Premierminister der
Übergangsregierung Panagiotis Pikrammenos traf sich am Donnerstag
mit dem Bürgerschutzminister Lefteris Ikonomou und rief diesen dazu
auf, die Polizeipatrouillen im Vorfeld der kommenden
Parlamentswahlen am 17. Juni zu verstärken, um sicheres Klima zu
gewährleisten. Dadurch werde auch das Gefühl der Sicherheit der
Bürger gestärkt. Einen Besuch im Hauptquartier der griechischen
Polizei (ELAS) stattete heute auch der Vorsitzende der Nea
Dimokratia, Antonis Samaras, ab (siehe Foto).
Was den von vielen Journalisten geforderten Ausschluss der Chryssi Avgi von öffentlichen Diskussionen betrifft, so kam der Griechische Rat für Radio und Fernsehen (ESR) zur Entscheidung, dass man keiner Partei den Zugang zu den öffentlichen Medien verwehren könne. Radio- und Fernsehsender wurden aber darum gebeten, Maßnahmen zu ergreifen, um derartige Zwischenfälle zu vermeiden.
Allerdings hat die Chryssi Avgi aus eigenem Antrieb ein „Embargo" gegen die Medien verhängt. „Bevor uns die Medien ausschließen, werden wir sie als erste ausschließen", hieß es in einer offiziellen Mitteilung der Partei. Um weitere Zwischenfälle dieser Art zu vermeiden, aber auch gegen den Rassismus und die wiederholt vorgetragenen Angriffe von Mitgliedern der Chryssi Avgi gegen Immigranten finden am heutigen Freitag landesweit mehrere Protestkundgebungen unter dem Motto: „Nie wieder Faschismus" statt. In Athen treffen sich antifaschistische-, antirassistische- und Immigrantenorganisationen wie auch Gewerkschaften um 19.00 Uhr am Omonia-Platz. Ähnliche Protestaktionen werden ab 18.00 Uhr bzw. 19.00 auch in Thessaloniki, Patras, Heraklion und Rethymno auf Kreta, in Jannena und Alexandroupolis durchgeführt. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)
Was den von vielen Journalisten geforderten Ausschluss der Chryssi Avgi von öffentlichen Diskussionen betrifft, so kam der Griechische Rat für Radio und Fernsehen (ESR) zur Entscheidung, dass man keiner Partei den Zugang zu den öffentlichen Medien verwehren könne. Radio- und Fernsehsender wurden aber darum gebeten, Maßnahmen zu ergreifen, um derartige Zwischenfälle zu vermeiden.
Allerdings hat die Chryssi Avgi aus eigenem Antrieb ein „Embargo" gegen die Medien verhängt. „Bevor uns die Medien ausschließen, werden wir sie als erste ausschließen", hieß es in einer offiziellen Mitteilung der Partei. Um weitere Zwischenfälle dieser Art zu vermeiden, aber auch gegen den Rassismus und die wiederholt vorgetragenen Angriffe von Mitgliedern der Chryssi Avgi gegen Immigranten finden am heutigen Freitag landesweit mehrere Protestkundgebungen unter dem Motto: „Nie wieder Faschismus" statt. In Athen treffen sich antifaschistische-, antirassistische- und Immigrantenorganisationen wie auch Gewerkschaften um 19.00 Uhr am Omonia-Platz. Ähnliche Protestaktionen werden ab 18.00 Uhr bzw. 19.00 auch in Thessaloniki, Patras, Heraklion und Rethymno auf Kreta, in Jannena und Alexandroupolis durchgeführt. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)