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Wachsender Unmut gegenüber Politik, Politikern und Parteien Tagesthema

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Wachsender Unmut gegenüber Politik, Politikern und Parteien
Die Griechen zeigen sich mit der Politik in ihrem Lande immer unzufriedener. Das zeigt eine Umfrage , die am Donnerstag der Öffentlichkeit bekannt gegeben worden ist. Eine jüngste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts MRB, die am Donnerstag veröffentlicht worden ist, dokumentiert eine große Unzufriedenheit der Griechen. Dies betrifft sowohl die politische als auch die finanzielle Lage des Landes. Vor allem die zwei größten Parlamentsparteien – die Panhellenische Sozialistische Bewegung (PASOK) und Nea Dimokratia (ND) – haben in den letzten Monaten stark an Popularität eingebüßt.
n Popularität eingebüßt. Bei den kommenden Parlamentswahlen wollen 20,7 % der Befragten für die konservative ND stimmen. Gerade einmal 12,1 % würden für die PASOK ihre Stimme abgeben. Letztere hatte 2009 noch 43,92 % erhalten, die ND kam damals auf 33,48 % der Wählerstimmen.
 
Kleine Parteien immer beliebter
Profitieren aus dem Schwund bei den Großen können viele der kleineren Parteien, vor allem jene aus dem linken politischen Spektrum. Die kommunistische Partei KKE erhielt in der MRB-Umfrage 9,5 % der Stimmen, die Linksallianz Syriza 7,5 %, die rechtskonservative Orthodoxe Volkssammlung LAOS – die gemeinsam mit der PASOK und ND in der Übergangsregierung unter Papadimos sitzt – würde 6 % erhalten. Den Einzug ins Parlament würden dieser Umfrage zufolge auch die Demokratischen Linken (5,9 %) und die Ökologen Grüne (4 %) schaffen. Nicht den Einzug ins Parlament einziehen würden die Demokratische Allianz (2,1 %) und der Streitwagen der Bürger (1,1 %). Zulegen in der Wählergunst konnte hingegen die rechtsradikale Chryssi Avgi. Sie erhielt bei MRB 1,5 % der Stimmen – die Hürde für das Parlament liegt bei 3 %.

Vorverlegter Urnengang gewünscht
Insgesamt zeichnet sich in dieser Umfrage ab, dass die Wähler von den politischen Parteien stark enttäuscht sind. 57,9 % der Befragten gaben an, dass keine Partei fähig sei, das Ruder des Landes in die Hand zu nehmen. 19,5 % glauben, dass die ND dazu in der Lage sei, 11 % glauben das von der PASOK. 59,1 % vertreten die Meinung, dass eine Koalitionsregierung die Probleme Griechenland am besten meistern könne.
Was die Bewertung der Regierung unter Loukas Papadimos betrifft, so vertreten 55,1 % die Ansicht, dass deren Bild nicht gut sei. Lediglich 24,5 glauben das Gegenteil. Ebenfalls negativ bewertet wird die Politik von Premier Papadimos selbst: 48 % beurteilen seine Arbeit negativ – 33,3 % gaben hingegen an „positiv" oder „wahrscheinlich positiv".
Für einen vorverlegten Urnengang am 19. Februar spricht sich derzeit eine Mehrheit von 34 % der Befragten aus. 26,7 % wollen den Urnengang am liebsten „sofort" und 20,4 % bis zum Ende des kommenden Sommers.

Allgemein negative Stimmungslage
Unter dem Strich umreißt die MRB-Umfrage die allgemeine Stimmung im Lande als äußerst negativ. 65,7 % beschreiben ihre Empfingen mit dem Wort „Enttäuschung", 51,8 % mit „Wut", 45,9 % mit „Angst", 38,4 % mit „Scham", 20,2 % mit „Unterwerfung". Lediglich 9,2 % sprechen von „Hoffnung". 65,7 % sind der Meinung, dass Griechenland im Bankrott versinken könnte. Die Ansicht, dass das nicht der Fall sein wird vertreten 30,7 % der von MRB Befragten. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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