Widerstand aus PASOK und ND
Allem Anschein
nach werden auch einige Parlamentarier der PASOK und der ND der
neuen Regierung das Vertrauen versagen. Dazu gehört der
PASOK-Parlamentarier Cetin Mandaci, ein Mitglied der muslimischen
Minderheit in der nordgriechischen Stadt Xanthi. Er begründete
diese Absicht damit, dass die rechtspopulistische Partei LAOS in
der neuen Regierung vertreten sei. Mit „rechtsextremer Rhetorik“
könne er nicht Hand in Hand gehen. Gleichzeitig hob er aber die
Fähigkeiten von Papadimos als Premierminister hervor. Ein Ausschuss
von Mandaci aus der Fraktion der PASOK steht noch aus.
Politiker, die der neuen Regierung nicht das Vertrauen schenken
wollen, gibt es auch bei der ND. Eine solche Entscheidung hatte der
Abgeordnete Panos Kammenos im Vorfeld angekündigt. Ein Ausschluss
aus den Reihen der ND steht auch in diesem Fall noch aus. Bereits
am Montag wurde der ND-Parlamentarier Sotiris Hatzigakis aus der
Partei ausgeschlossen – er hatte scharfe Kritik an Parteichef
Antonis Samaras geübt.
Ziele der neuen Regierung
Das Vertrauensvotum
wird als erster Test gewertet, wie stark die neue Regierung unter
Papadimos tatsächlich ist. Auf dem Papier verfügt sie über 253 der
insgesamt 300 Sitze. Doch angesichts zahlreicher höchst unpopulärer
Maßnahmen, die sie in den drei Monaten ihrer Amtszeit verabschieden
muss, ist mit starken Reibungsverlusten zu rechnen. Bereits am
Donnerstag soll der Ministerrat den Haushaltsplan 2012 genehmigen.
Am Freitag soll dieser dem Parlament übergeben werden. Zudem sollen
in den kommenden 45 Tagen 30.000 Staatsdiener in die Arbeitsreserve
geschickt werden. In vielen Fällen dürfte das in
Ruhestandsregelungen oder Entlassungen münden. Auch die bereits von
der Vorgängerregierung unter Papandreou angepeilten
Privatisierungen und Verpachtungen des Besitzes der öffentlichen
Hand sollen nun schnell und effektiv über die Bühne gebracht
werden. Zudem soll die Steuerhinterziehung von Grund auf bekämpft
werden. Deshalb soll bis Ende des Jahres noch ein neues
Steuergesetzt verabschiedet werden. (Griechenland Zeitung /
eh, Foto: Eurokinissi)