Die Türkei muss 90 Millionen Euro Strafe für die Invasion seiner
Truppen im Jahre 1974 auf der Insel Zypern bezahlen. Zu diesem
Entscheid ist am Montag der Europäische Gerichtshof für
Menschenrechte gekommen. Es ist eines der höchsten
Entschädigungsurteile, die der in Straßburg ansässige Gerichtshof
jemals gefällt hat. 30 Millionen sollen an die Familien der seither
vermissten Bürger gezahlt werden. Die übrigen 60 Millionen Euro
sollen griechisch-zypriotische Bürger für verursachte Zerstörungen
erhalten.
Die griechische Seite Zyperns hat das Gerichtsurteil
freudig angenommen, von türkischer Seite wurde es zurückgewiesen.
Der türkische Außenminister Ahmed Davutoglou sagte, dass dieser
Entscheid für sein Land keinesfalls bindend sei. Der Zeitpunkt, so
die Sicht Ankaras, sei außerdem äußerst schlecht gewählt, da die
Gespräche zur Lösung der Zypernfrage eine positive Richtung
eingeschlagen hätten. Seit der Invasion der Türkei auf Zypern vor
40 Jahren ist der Inselstaat in zwei Teile gespalten. Der nördliche
Teil ist seither türkisch besiedelt. Südzypern ist
griechischsprachig geblieben.
(Griechenland Zeitung / eh)
(Griechenland Zeitung / eh)