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Politiker in Griechenland fordern Entschädigungen von Deutschland Tagesthema

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Politiker in Griechenland fordern Entschädigungen von Deutschland
Der Besuch des deutschen Bundepräsidenten Joachim Gauck in Griechenland ging am Freitag zu Ende. Griechische Politiker forderten ihm gegenüber die Zahlung von Entschädigungen für Verbrechen während der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Forderungen der griechischen Seite nach Zahlung von Entschädigungen durch Deutschland für Verbrechen, die während der Zeit des II. Weltkrieges verübt wurden, haben den dreitägigen offiziellen Besuch des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck in Griechenland politisch dominiert. Gauck sagte, dass er für dieses Thema nicht zuständig sei und dass er nicht gegen die Richtlinie seiner Regierung handeln werde.
r Regierung handeln werde. Wörtlich stellte er fest: „Ich werde mich dazu nicht äußern und ganz gewiss nicht anders als meine Regierung." Die offizielle Haltung Berlins zu dieser Thematik ist, dass das Entschädigungsthema abgeschlossen ist.

Allerdings hat Gauck in Athen die Einrichtung einer gemeinsamen Kasse vorgeschlagen, die Ländern zu Gute kommen soll, die Opfer nazistischer Gewalt wurden. Weitere Einzelheiten nannte er zu diesem Thema jedoch nicht.



„Sache der politischen Ethik"

Der griechische Staatspräsident Papoulias sprach seinerseits von einer „Sache der politischen Ethik" und einer „noch zu erledigenden Angelegenheit, die einen negativen Schatten auf unsere bilateralen Beziehungen wirft". Griechenland werde weiterhin die Zahlung von Entschädigungsgeldern durch Deutschland fordern. – Die griechische Seite geht von einer Summe von etwa 160 Milliarden Euro aus.

Gauck verwies seinerseits darauf, dass es das Ziel seiner Reise sei, die Solidarität Deutschlands mit Griechenland zu zeigen und die langjährige Freundschaft zu bestätigen. Er sprach die extrem hohe Jugendarbeitslosigkeit an, von der Sechs von Zehn der bis zu 25-jährigen betroffen sind. Zudem verwies er auf Pläne für ein deutsch-griechisches Jugendwerk. So könne man „Brücken des Verständnisses" aufbauen.  

Der Gast aus Berlin traf sich am Donnerstag auch mit Oppositionschef Alexis Tsipras. Der Linkspolitiker sagte, dass es „außer einer ethischen auch eine materielle Seite" für die während des II. Weltkrieges verübten Verbrechen gebe. Andere Länder, so Tsipras, hätten bereits Zahlungen erhalten. Er zeigte sich davon überzeugt, dass seine Partei, das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) die künftige Regierung Griechenlands stellen werde. Dann sehe man sich dazu gezwungen, von Berlin Entschädigungsgelder zu fordern, sagte er. 

Anwesend  bei diesem Treffen war auch der bekannter Widerstandskämpfer Manolis Glezos, den Gauck als einen „Mythos" bezeichnete.



Weiterreise nach Epirus

Am Freitag reiste der Gast aus Berlin nach Ligiades im Epirus. Dort hatten Truppen der deutschen Wehrmacht am 3. Oktober 1943 ein Massaker unter der Zivilbevölkerung angerichtet. Fast 100 Menschen – Kinder, Frauen und Greise – wurden damals ermordet. Anschließend besuchte Gauck noch die jüdische Gemeinde in der ganz in der Nähe gelegenen Stadt Ionannina. Vor 70 Jahren, im März 1944, deportierten die Besatzer fast alle in der Stadt lebenden jüdischen Bürger in deutsche Vernichtungslager, die meisten von ihnen fanden dort den Tod.

(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)
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