Abstand halten
Griechenland will auf keinen
Fall in einen eventuellen Einsatz in Syrien involviert werden.
Andererseits will das Land auch seinen internationalen
Verpflichtungen gerecht werden. Zudem würde Griechenland bei dieser
Gelegenheit gern seine günstige geostrategische Lage hervorheben.
Zwar konnte das Land durch die angeheizte Situation in der
arabischen Welt bisher einen gewissen Vorteil im Bereich des
Tourismus erzielen. Doch das dürfte nicht ewig anhalten. Auch
befürchtet Athen, dass es einen weiteren enormen Flüchtlingsstrom
in Richtung Griechenland geben wird, wenn die Lage in Syrien
eskalieren sollte. Außenminister Venizelos bezeichnete die Lage in
Syrien als „extrem alarmierend“. Der Einsatz von Giftgas sei ein
„abscheuliches Verbrechen“, das gegen das internationale Recht
verstoße. Aus diesem Grund müsse es „im Namen der Legitimität eine
internationale Antwort“ geben, erklärte Venizelos. Ziel sei es,
eine „tragfähige Lösung“ zu finden.
Einwände der Opposition
Auch die linken
Oppositionsparteien sprechen sich gegen einen Einsatz in Syrien aus
und vor allem auch gegen eine griechische Beteiligung. Der
Vorsitzende des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA), Alexis
Tsipras, ruft den Parlamentspräsidenten Evangelos Meimarakis dazu
auf, eine Parlamentsvollversammlung einzuberufen, um alle
Abgeordneten über die aktuelle Lage in Syrien und über die Haltung
Griechenlands zu informieren. Der ehemalige Koalitionspartner der
Regierung Samaras, die Demokratische Linke (DIMAR), fordert eine
politische Lösung. Die Partei hebt hervor, dass es sich
mittlerweile um eine „internationale geopolitische Krise“ handle.
Die kommunistische Partei KKE organisiert für heute Abend ab 19.30
Uhr einen Protestmarsch vom Parlament bis vor die US-Botschaft in
Athen.
Der Verein der Ausgewanderten Freien Syrer Griechenlands
veranstaltet heute Abend ab 20 Uhr in der Ermou Straße 134-136 im
Athener Stadtteil Thissio ebenfalls eine Veranstaltung mit
Podiumsdiskussion und anschließendem Konzert. Ziel ist es, die
Probleme der Flüchtlinge aus Syrien in Griechenland hervorzuheben.
Für Musik sorgt die griechische World-Gruppe Clandestinos. Der
Eintritt ist kostenfrei.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)