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Griechenland beteiligt sich an Rechtsstreit in Den Haag

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Griechenland wird sich an einem Rechtstreit zwischen Italien und Deutschland vor dem internationalen Gerichtshof von Den Haag beteiligen. Das kündigte Premierminister Jorgos Papandreou vor dem Ministerrat an. Er äußerte sich dazu mit den Worten: „Es ist klar, dass alle unsere Schritte als einziges Maß den Dienst am nationalen Interesse verfolgen.“ Es gehe außerdem darum, die Erinnerung an all jene, die für das Heimatland geopfert wurden, zu ehren. Außenminister Dimitris Droutsas hob die starke Symbolkraft der Beteiligung Griechenlands am Rechtsstreit in Den Haag hervor.
or. Hintergrund des Verfahrens ist das Massaker von Distomo. Dieser Ort liegt in der Präfektur Böotien. Im Juni 1944 waren von den deutschen Besatzern 218 Zivilisten grausam ermordet worden, darunter auch Kinder und Frauen. Die Hinterbliebenen der Opfer hatten auf Entschädigung durch den deutschen Staat geklagt. Zunächst hatten griechische Richter, dann auch Richter in Italien entschieden, dass Entschädigung zu zahlen sei. Deutschland hatte sich dann an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag gewandt. Geklärt werden soll dort die Frage, ob sich Deutschland gegenüber Entschädigungsforderungen von Opfern des Zweiten Weltkriegs auf den Grundsatz der Staatenimmunität berufen kann. Das Verfahren ist seit Dezember 2008 anhängig.
Griechenlands Außenminister Droutsas informierte seinen deutschen Amtskollegen Guido Westerwelle noch am Mittwochabend telefonisch darüber, dass seine Regierung beim Internationalen Gerichtshof beantrage, dem laufenden Verfahren zwischen Deutschland und Italien beizutreten. In einer Pressemitteilung teilt Westerwelle mit: „Ich habe kein Verständnis für die Entscheidung der griechischen Regierung. In Deutschland wissen wir um unsere Verantwortung für unsere Geschichte. Und wir wissen auch um das besondere Leid der griechischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg. Wir bleiben aber nachdrücklich bei unserer Haltung und sind zuversichtlich, dass sich unsere Rechtsauffassung vor Gericht durchsetzen wird.
Was Klagen gegen die Bundesrepublik betrifft, erwarten wir, dass international anerkannte Rechtsgrundsätze und insbesondere Deutschlands Immunität als Staat respektiert werden. Wird dieser Grundsatz ausgehöhlt, droht der Staatengemeinschaft insgesamt Rechtsunsicherheit.“ (Griechenland Zeitung / eh)
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