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„Ein echter Europäer“: tiefes Beileid zum Tod von Kostas Simitis Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Sonntag (5.1.) in den Büros der sozialistischen PASOK, die Simitis als Parteivorsitzender mehrere Jahre geleitet hatte. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Sonntag (5.1.) in den Büros der sozialistischen PASOK, die Simitis als Parteivorsitzender mehrere Jahre geleitet hatte.

Sonntagfrüh (5.1.) ist unerwartet der frühere griechische Ministerpräsident Simitis (1996-2004) im Alter von 88 Jahren verstorben. Die Regierung ordnete eine viertägige Staatstrauer an. Spitzenpolitiker haben ihr tiefes Beileid über den Verlust zum Ausdruck gebracht. Simitis war eines der Gründungsmitglieder der sozialistischen PASOK: derzeit die stärkste Oppositionspartei.

Am kommenden Donnerstag (9.1.) findet in der Athener Metropolis-Kirche die Beerdigungszeremonie für den einstigen Premierminister Griechenlands Kostas Simitis (1996-2004) statt, der am Sonntag im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Ansprachen halten werden u. a. Premierminister Kyriakos Mitsotakis als auch der Vorsitzende der sozialistischen Partei PASOK, Nikos Androulakis. Beigesetzt wird der frühere Regierungschef auf Staatskosten und mit den Ehren für einen Staatschef auf dem Ersten Athener Friedhof.

„Vielseitige Persönlichkeit“
Ihr tiefes Beileid haben zahlreiche Politiker ausgedrückt. So etwa sprach Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou von einer wichtigen und vielseitigen Persönlichkeit der neueren Geschichte Griechenlands. Seine Vision sei ein starkes und gleichberechtigtes Griechenland in Europa gewesen.
Premierminister Kyriakos Mitsotakis sprach von Trauer und Respekt für einen „würdigen und edlen politischen Gegner“. Der ehemalige Premierminister Jorgos Papandreou (2009-2011) wies darauf hin, dass Simitis eines der Gründungsmitglieder der PASOK und gleichzeitig ein „Kämpfer für Veränderung“ gewesen sei. Der konservative Ex-Regierungschef Antonis Samaras (2012-2015) stellte fest, dass die Geschichte das Werk von Simitis bewerten werde. Alexis Tsipras, der Griechenland zwischen 2015 und 2019 regiert hatte, sprach von einem „politischen Gegner, der Respekt verdient“.

Griechenland in Europa
Aus der PASOK-Zentrale war die Rede von einer der wichtigsten Persönlichkeiten des Griechenlands der Nachkriegszeit. Er habe das Motto „starkes Griechenland innerhalb Europas“ durchgesetzt.
Der PASOK-Parlamentarier Pavlos Christidis brachte zum Ausdruck, dass Simitis stets gegenwärtig gewesen sei. Unter seiner Regierung sei Griechenland als starkes Land immer im Zentrum der internationalen Ereignisse gewesen.
Zu Wort meldet sich auch Bürgerschutzminister Michalis Chryssochoidis, der bereits unter Simitis einen ähnlichen Posten als Minister für Öffentliche Ordnung innehatte. Der einstige PASOK-Mann, der später zur heutigen Regierungspartei Nea Dimokratia wechselte, beschrieb die Regierungszeit von Simitis als einen der „wichtigsten Meilensteine auf unserem jüngsten nationalen Weg“. Zu Recht gehöre er zu einem der „historischen Führer“, der Griechenland ins 21. Jahrhundert gebracht habe.

Modernisierende Arbeit
Kulturministerin Lina Mendoni erklärte, dass Simitis über seine Politik das internationale Ansehen Griechenlands aufgebaut und dazu beigetragen habe, dass die Demokratie im Land reifen könne.
Aus den Reihen der kommunistischen KKE war die Rede von einem „politischen Gegner, der seinen Namen mit wichtigen politischen Ereignissen in Verbindung gebracht hat“. Auch die Sozialdemokratische Partei Europas hat ihr tiefes Beileid ausgedrückt. Simitis wurde dabei als ein „echter Pro-Europäer, der Griechenlands Beitritt zur Eurozone vorangetrieben hat“ und der für die Modernisierung und den Wohlstand Griechenlands und Europas gearbeitet habe, bezeichnet. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)
 

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