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Athen und Ankara arbeiten weiter am Aufbau des gegenseitigen Verständnisses

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden nach dem Treffen der beiden Staatssekretäre in den jeweiligen Außenministerien Kostas Frangogiannis und Mehmet Kemal Bozay. Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden nach dem Treffen der beiden Staatssekretäre in den jeweiligen Außenministerien Kostas Frangogiannis und Mehmet Kemal Bozay.

Die beiden Nachbarländer an den zwei Seiten der Ägäis – Griechenland und die Türkei – wollen sich näher kommen. In dieser Woche fanden bilaterale Treffen zur Vorbereitung des höchsten bilateralen Kooperationsrates, der Anfang 2025 in Ankara durchgeführt wird, statt. Bemüht ist man u. a. darum, dass sich die Jugend der beiden Länder besser kennenlernt.

Griechenland und die Türkei kamen sich in dieser Woche wieder ein Stückchen näher: Es fanden gleich zwei Treffen bilateraler Delegationen statt. Dabei geht es sowohl um die Förderung einer „positiven Agenda“ als auch des „politischen Dialogs“. An dem 7. Treffen der positiven Agenda zwischen Athen und Ankara beteiligten sich die beiden Staatssekretäre in den jeweiligen Außenministerien Kostas Frangogiannis und Mehmet Kemal Bozay. Im Mittelpunkt standen der Klimawandel und die Technologie. Ziel der Bemühungen ist es weiterhin, das bilaterale Vertrauen zwischen den beiden Bevölkerungen und deren Regierungen aufzubauen.

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Bilaterale Treffen

Kooperation der Jugend
Angekündigt haben Frangogiannis und Bozay in diesem Rahmen einen Wettbewerb, an dem sich junge Staatsbürger Griechenlands und der Türkei beteiligen können. Unter der Bezeichnung „Hackathon Türkiye-Greece 2024-25“ können die Teilnehmer aus beiden Nachbarländern – die Altersgrenze liegt zwischen 18 und 35 Jahren –, innovative Ideen für „kluge Städte“ unterbreiten. Diese betreffen etwa Technologien für Transportsysteme, die Verbesserung des Alltagslebens, das Abfallmanagement sowie auch die Vorbeugung vor Katastrophen. Ziel sei u. a. auch das „gegenseitige Verständnis zwischen der Jugend beider Nationen“ auszubauen, heißt es aus dem Außenministerium in Athen. Außerdem kommentierte man dort: „Der Hackathon spiegelt das gemeinsame Engagement unserer Nationen für Innovation, Fortschritt und Zusammenarbeit wider.“
Anmeldungen können bis zum 8. Januar eingereicht werden. Die Endphase wird am 20. Februar in der Türkei durchgeführt, und die Preisverleihungen finden anschließend am 27. Februar in Athen statt. Die Gewinner werden jeweils 20.000 Euro, 10.000 Euro und 5.000 Euro für den ersten, zweiten und dritten Preis erhalten. Mehr Informationen gibt es unter: www.greeceturkiyehackathon.com.

Gemeinsame NATO-Partner
Das Ziel des Treffens zum bilateralen „politischen Dialog“, der zum dritten Mal durchgeführt wird, ist eine wichtige Vorbereitung auf den höchsten Kooperationsrat, der Anfang 2025 in Ankara stattfinden soll.
Unterdessen wird noch in dieser Woche ein Treffen zwischen Außenminister Jorgos Gerapetritis und seinem türkischen Amtskollegen Hakan Fidan in Brüssel erwartet. Hier beraten sich am 3. und 4. Dezember die NATO-Außenminister; Griechenland und die Türkei sind beide Partner im Nordatlantikpakt. Ein weiteres Treffen der beiden Amtskollegen könnte bis Freitag während eines Treffens der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in (OSZE) in Malta stattfinden.

Aufrechterhaltung des Dialogs
Die englischsprachige türkische Zeitung Daily Sabah bezog sich ebenfalls auf die bilateralen Treffen in dieser Woche. Die Rede war dort von „langjährigen Rivalen“, die jedoch eine „Lösung“ finden wollen. Zu Spannungen hätten etwa Themen wie die illegale Migration, die Zypernfrage und die territoriale Souveränität in der Ägäis geführt, so Daily Sabah. Im Bericht wurde hervorgehoben, dass die beiden Nachbarländer den bilateralen Handel auf Vordermann bringen möchten. Zudem wird auch der türkische Außenminister Fidan zitiert, der die Ägäis mit einem „Paradies auf Erden“ verglich. Ziel sei es, „eine Region mit wirtschaftlichen Chancen für unsere Länder“ zu schaffen, so die Zeitung.
Im Rahmen eines Interviews Ende November gegenüber dem privaten Fernsehsender Ant1 hatte sich Premierminister Kyriakos Mitsotakis ebenfalls für die Aufrechterhaltung eines Dialogs mit Ankara ausgesprochen. Als einzigen zu klärenden Punkt erkenne Hellas die Festlegung der Ausschließlichen Wirtschaftszone in der Ägäis, stellte Mitsotakis klipp und klar fest.
(Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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