Außer Lebensgefahr ist ein Grenzschützer, der am Samstag (20.7.) im Evros-Gebiet angeschossen wurde. Auf den Beamten waren mehrere Schüsse von der türkischen Seite der Grenze abgefeuert worden.
Der 56-Jährige musste sich im örtlichen Krankenhaus von Didymoticho, ganz im Nordosten des Landes, einer zweistündigen Operationen unterziehen. Inzwischen ist er wieder bei Bewusstsein.
Der Vorfall hatte sich am Samstag gegen 18.20 Uhr direkt am Evros-Fluss ereignet, der die natürliche Grenze zwischen Griechenland und der Türkei bildet. Die Schüsse seien an einem jener Orte abgefeuert worden, die auf griechischer Seite nicht von einem Grenzzaun geschützt sind. Einige Beobachter vermuten, dass die Schüsse von Menschenschmugglern abgefeuert wurden, die Immigranten ohne gültige Papiere von der Türkei aus nach Griechenland bringen wollten. Nähere Aufschlüsse könnte jene Kugel bieten, mit der der Beamte getroffen wurde. Allerdings haben die behandelnden Ärzte – mit Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Patienten – vorerst entschieden, die Kugel noch nicht aus dem Körper zu entfernen.
Ein Sprecher der Grenzschützer erklärte gegenüber dem staatlichen Fernsehsender MEGA, es sei nicht das erste Mal, dass von türkischer Seite auf Kollegen gefeuert worden sei. Auch auf Mitglieder der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache Frontex seien bereits derartige Anschläge verübt worden. Besonders schwierig sei die Lage im Jahr 2020 gewesen, als Immigranten die türkisch-griechische Grenze stürmten, um auf diese Weise eine Weitereise nach Europa zu erzwingen.
Premierminister Kyriakos Mitsotakis erklärte während eines offiziellen Besuches im Vereinigten Königreich, dass es sich bei der Migrationsfrage um ein europäisches Problem handle, schließlich seien die griechischen Außengrenzen gleichzeitig auch Außengrenzen der EU. Zudem sprach er sich für eine bessere Kooperation mit den Herkunftsländern, aus denen viele Immigranten illegal nach Griechenland kommen, aus. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)