Premierminister Kyriakos Mitsotakis reist am Montag (8.7.) nach Washington, um am dort stattfindenden NATO-Gipfeltreffen teilzunehmen. Hauptgesprächsthemen werden die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sowie eine politische Instabilität innerhalb der EU nach den Europawahlen im vergangenen Juni sein.
Zuvor hatte Mitsotakis mit seinem polnischen Amtskollegen Donald Tusk über ein europäisches Luftverteidigungsschild debattiert; dieses Thema könnte eventuell auch in Washington erörtert werden.
In der US-amerikanischen Hauptstadt will auch der neugewählte Premierminister der Republik Nordmazedonien Hristijan Mickoski anwesend sein. Es steht zwar kein Treffen mit Mitsotakis auf dem Programm, letzterer ist jedoch darauf vorbereitet, deutlich auf eventuelle Provokationen Mickoskis zu reagieren, falls dieser sein Heimatland als „Mazedonien“ bezeichnen sollte – und nicht mit dem offiziellen und vertraglich vereinbarten Namen Republik Nordmazedonien. Im nördlichen Nachbarland hatten sich Provokationen dieser Art nach einem stattgefundenen politischen Führungswechsel gehäuft.
Anwesend in Washington wird auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sein. Auch mit ihm steht kein offizielles Gespräch auf dem Programm; dass es dennoch zu einer Begegnung kommen könnte, halten Beobachter für nicht unwahrscheinlich. – Nach mehrjähriger Funkstille sind sich die beiden politischen Oberhäupter der Nachbarländer wieder näher gekommen. Fest geplant sind hingegen Unterredungen zwischen den Außenministern der beiden Nachbarländer, Jorgos Gerapetritis und Hakan Fidan. Unterdessen findet am Montag und Dienstag (8./9.7) in Griechenland ein Treffen der militärischen Führung der griechischen und der türkischen Flotte statt. Ziel ist es, gegenseitiges Vertrauen in der Ägäis aufzubauen.
Nach dem NATO-Gipfeltreffen reist Mitsotakis am Freitag weiter nach New York, wo ein Treffen mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen Antonio Guterres auf dem Programm steht.
Zurück in Athen dürfte sich der Regierungschef verstärkt auch mit Alltagsproblemen in Griechenland beschäftigen. Nach dem schlechten Abschneiden bei den Europawahlen vor einem Monat geht es nicht zuletzt darum, Verbesserungen im Alltag der Bürger hervorzuheben. Bereits am Mittwoch voriger Woche (3.7.) hatte Mitsotakis ein Busdepot für neue, elektrisch angetriebenen Busse besucht, die in der griechischen Hauptstadt Athen eingesetzt werden. Dabei erklärte er, dass in Griechenland bereits 250 solcher Busse unterwegs seien: 140 in Athen und 110 in der Thessaloniki. Bis Ende 2025 soll die Zahl dieser neuen Fahrzeuge auf 900 erhöht werden. Ziel sei es, die alten Busse durch neue, umweltfreundlichere und barrierefreie Transportmittel zu ersetzen. (Griechenland Zeitung / eh)