Griechenlands Polizei bringt die Sportgewalt mit der organisierten Kriminalität in Verbindung. Am Dienstag (23.4.) wurden 67 Personen der Staatsanwaltschaft vorgeführt, denen u. a. brutale Übergriffe im Umfeld von Sportveranstaltungen, aber auch Drogenhandel oder Waffenbesitz vorgeworfen werden.
Hintergrund für diese konzertierte Großaktion war die Ermordung eines Polizisten am 7. Dezember vor einem Stadion im Athener Stadtteil Renti. Im Rahmen eines Volleyballspieles wurde dort eine Signalrakete für Seenotfälle auf den Beamten abgefeuert; er erlag später in einem Krankenhaus seinen Verletzungen. Seit diesem tragischen Vorfall versucht die Regierung verschärft, die Fangewalt im Land einzudämmen. Man ist allerdings noch immer auf der Suche nach fünf vermutlichen Anstiftern dieser Tat. Dem 18-jährigen Täter sei die Signalrakete in die Hand gedrückt worden, hatte dieser zu Protokoll gegeben; er habe niemanden töten wollen. Außerdem besteht der Verdacht, dass die Hooligans regelrecht rekrutiert wurden, um gezielt derartige Straftaten durchführen zu können.
In den Fall verwickelt sein sollen den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler zufolge mehr als 150 Personen, die auch in anderen Fällen von Sport- und Fangewalt aufgefallen seien.
Der großangelegte Polizeiansatz hatte bereits am Sonntag in der nordwestgriechischen Stadt Ioannina begonnen; bei einem der Hauptverdächtigen habe Fluchtgefahr bestanden. Die Polizei hatte befürchtet, dass er sich nach Albanien absetzen könnte; die Landesgrenze befindet sich in der Nähe von Ioannina. Ähnliche Einsätze führten Beamte etwa in Attika, Karditsa, Sparta und auf Kreta durch. Sichergestellt wurden dabei etwa zwei Pistolen, Schlagknüppel sowie ein Funkgerät, dass auf die Polizeifrequenz eingestellt war. (Griechenland Zeitung / eh)