Nun steht der konkrete Termin für ein Treffen von Premierminister Kyriakos Mitsotakis mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan endlich fest: Die Begegnung erfolgt am 13. Mai in Ankara.
Doch im Vorfeld zeichnen sich am bilateralen Himmel, der in den letzten Monaten durch Entspannung gekennzeichnet war, bereits wieder einige Wolken ab. Mitsotakis sah sich am Donnerstag dazu veranlasst, auf ablehnende Kommentare der türkischen Regierung einzugehen, die die Pläne Griechenlands zur Einrichtung von zwei Meeresparks im Ionischen Meer und in der Ägäis betreffen. Der Regierungschef sagte, dass die Reaktion der Türkei „völlig unbegründet“ sei, da es sich lediglich um eine Initiative mit Umweltcharakter handle. Außerdem stellte er klar: „Griechenland übt seine Souveränitätsrechte in der Ägäis auf Basis des internationalen Rechts und des Seerechts aus.“ Sein Land werde mit der Einrichtung der geplanten Meeresparks fortfahren. Was den Aufbau gutnachbarschaftlicher Beziehungen zum Nachbarland betreffe, so werde man auch an diesem Plan festhalten.
Das türkische Verteidigungsministerium hatte zuvor über Massenmedien erklären lassen, dass man die „notwendigen diplomatischen Initiativen“ bezüglich der geplanten Meeresparks ergriffen habe. Griechenland wolle damit einseitig eine „de facto“ Situation herbeiführen. Dabei war die Rede von „Inseln, Klein- und Felseninseln“, deren Status durch Abkommen „nicht geklärt“ sei, so die Behauptung Ankaras. Ob es weitere Reaktionen der türkischen Seite geben könnte, bleibt abzuwarten; am Montag findet in Athen ein bereits seit längerer Zeit geplantes Treffen zwischen Vertretern beider Länder statt, bei dem über vertrauensbildende Maßnahmen gesprochen werden soll. Ebenfalls noch in diesem Monat soll eine griechische Delegation nach Istanbul reisen, um dort weitere Gespräche zu führen. (Griechenland Zeitung / Jan Hübel)