Mehr als 6.000 Menschen sind am Mittwoch (17.4.) auf die Straßen Athens gegangen, um für „höhere Löhne und Rahmentarifverträge“ zu demonstrieren. Zu einem landesweiten Generalstreik aufgerufen hatte die Dachgewerkschaft der Privatangestellten (GSEE); geplant worden war dieser Protest seit etwa zwei Monaten.
An dem Streik haben sich jedoch auch Angestellte im öffentlichen Dienst beteiligt, die nicht in der GSEE organisiert sind. Dazu zählen etwa Krankenhausärzte, Beamte in Ministerien, Angestellte an den Universitäten, sowie Lehrer. Viele Nahverkehrsmittel wurden am Mittwoch streikbedingt lahmgelegt. Dazu zählt etwa die Athener U-Bahn. Die Bus- sowie Taxifahrer hatten nur teilweise die Arbeit niedergelegt. Unterdessen hat ein Gericht in Thessaloniki den Streik als legal eingestuft; zuvor hatte die Gesellschaft der Nahverkehrsbusse der nordgriechischen Metropole beantragt, dass der Streik als illegal eingestuft werde müsse. Trotzdem sind am Mittwoch in Thessaloniki einige Busse mit Notfallpersonal gefahren, die u. a. Menschen mit Behinderung sowie den Flughafen „Makedonia“ bedient haben.
In Thessaloniki und Athen wurden jeweils drei separate Demonstrationen durchgeführt. In der griechischen Hauptstadt folgte zusätzlich ein Protestmarsch bis vor das Parlament am zentralen Syntagma-Platz, dem Platz der Verfassung. Eine der Hauptforderungen war die „Rückkehr der Privatwirtschaft und des Arbeitsmarktes zur Normalität“. Ein weiteres wichtiges Anliegen waren entschiedene Maßnahmen gegen die zu verzeichnende Teuerung.
An dem Protest hat sich u. a. auch der Fraktionsvorsitzende der linken Oppositionspartei SYRIZA Sokratis Famellos beteiligt. Dieser forderte „bessere Arbeitsplätze und bessere Löhne“ und er sprach von einem „Recht auf eine bessere Demokratie“. Auch der Generalsekretär der kommunistischen KKE Dimitris Koutsoumpas hat während der Demonstrationen ein Statement abgegeben. Er forderte etwa Maßnahmen, um die „riesigen Lebenshaltungskosten“ einzudämmen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)