Ab Ende März sollen türkische Staatsbürger mit einer Art „Express-Visum“ die Gelegenheit erhalten, zunächst fünf Inseln der Ägäis besuchen zu können; später soll diese Maßnahme auf zwölf Eilande ausgedehnt werden.
Dies bestätigte in dieser Woche Außenminister Jorgos Gerapetritis im Parlament nach einer aktuellen Anfrage des sozialistischen Abgeordneten Jorgos Nikitiadis.
Der PASOK-Politiker hatte dabei von bedauerlichen Verzögerungen in dieser Angelegenheit gesprochen. Er konstatierte, dass die Bewohner der betreffenden griechischen Inseln die Ausstellung der Express-Visa mit großer Freude aufgenommen hätten. Ursprünglich hätte diese Maßnahme bereits am 1. Februar in Kraft treten sollen; später sei der 1. März genannt worden. Inzwischen hätten bereits 30.000 türkische Staatsbürger einen Urlaub auf einer der betreffenden Ägäis-Inseln gebucht; nun sei die Realisierung dieser Reisen plötzlich in der Schwebe.
Gerapetritis erklärte, dass es sich um ein komplexes Thema handle, da mehrere Ministerien darin involviert seien: Das Ministerium für Handelsschifffahrt und Inselpolitik etwa trage Verantwortung – wie der Name schon sage – für die Schifffahrt und das Ministerium für Bürgerschutz sei für die Vergabe der Visa sowie den Schutz der Grenzen verantwortlich. Das Innenministerium sei hingegen u. a. für die Gemeinden zuständig, so Gerapetritis. Zudem würden an diesem Verfahren auch die einzelnen Gemeinden der Inseln selbst mitarbeiten und man müsse sich auch an die Regelungen halten, die in der Schengenzone gelten, fügte der Minister hinzu.
Er vertrat zudem die Einschätzung, dass die Maßnahme der Express-Visa nicht nur zugunsten der griechischen Wirtschaft sei; sie werde zudem auch die bilateralen Beziehungen mit der Türkei stärken. Bereits im Dezember war die Ausstellung dieser Visa bei einer bilateralen Tagung des Höchsten Griechisch-Türkischen Rates in Aussicht gestellt worden. Im kommenden Mai wird außerdem Premierminister Kyriakos Mitsotakis einen offiziellen Besuch in der Türkei abstatten, wo er sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan treffen will. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)
