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EU-Parlamentspräsidentin Metsola wirbt in Athen für Teilnahme an Europawahlen

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand beim Besuch von EU-Parlamentspräsidentin Metsola im griechischen Parlament. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand beim Besuch von EU-Parlamentspräsidentin Metsola im griechischen Parlament.

„Geht wählen. Wenn ihr das nicht tut, machen das andere für Euch.“ Mit diesem Appell wandte sich am Dienstag (20.2.) die EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola an etwa 600 Jugendliche und Studenten, mit denen sie sich im Rahmen eines offiziellen Griechenland-Besuches im Athener Konservatorium getroffen hatte.

Ihr erklärtes Ziel ist es, für eine größere Beteiligung bei den bevorstehenden Europawahlen zu werben. Am 9. Juni werden 720 Europaparlamentarier gewählt; 21 dieser Mandate entfallen auf Griechenland, so Metsola. In Athen standen aber auch Unterredungen mit Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou sowie mit Premierminister Kyriakos Mitsotakis auf dem Programm. Dabei brachte Sakellaropoulou die Auffassung zum Ausdruck, dass eine „gemeinsame Zukunft nicht nur Privileg sondern auch Verpflichtung ist“. Die Staatspräsidentin fügte hinzu, dass Europa auch gemeinsame Herausforderungen zu bewältigen habe: Klimawandel, Energiekrise, Migrationsfrage und die Aggressivität Russlands.

Bericht über die aktuelle Lage

Während ihrer Begegnung mit Mitsotakis lobte Metsola, dass sich die Griechen zum ersten Mal per Briefwahl an den Europawahlen beteiligen können. Der Premierminister informierte seine Gesprächspartnerin über die Möglichkeit einer standesamtlichen Hochzeit homosexueller Paare; erste kürzlich hatte ein entsprechendes Gesetz das Parlament passiert. Außerdem sprach er von der Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Haltung gegenüber Menschenschmugglern, die Migranten auf illegalem Weg nach Europa schleusen.

Auf dem Gesprächstisch lag außerdem die Situation im Roten Meer. Griechenland unterhält eine der größten Handelsflotten weltweit und ist deshalb besonders von dieser Situation betroffen. Nicht zuletzt wird der griechische Flottillenadmiral Vassilios Gryparis das Kommando für die von der Europäischen Union angeführte Operation „Eunavfor Aspides“ im Roten Meer übernehmen. Das Hauptquartier der Mission wird in der mittelgriechischen Stadt Larissa eingerichtet. Thematisiert wurden zudem die Bauernproteste; am Dienstag hatten sich die Landwirte samt zahlreicher Traktoren vor dem Parlament in Athen zu einer Groß-Demo versammelt. U. a. erhielten sie Unterstützung von Studenten, die wiederum gegen die Einrichtung privater Universitäten im Land demonstrieren.

Mehr Begeisterung für Europa

Während ihres Athen-Besuchs hob Metsola hervor, dass die Demokratie in Athen geboren worden sei. Außerdem erinnerte sie daran, dass man in diesem Jahr in Hellas das 50. Jubiläum der Wiederherstellung der Demokratie nach einer siebenjährigen Militärdiktatur feiern werde. Sie erkannte schließlich auch an, dass die Regierung in Athen mehrere Krisen überwunden und Reformen durchgesetzt habe. Vor allem lobte sie wichtige Schritte in den Bereichen der Transparenz, der Gleichberechtigung sowie bei der Bekämpfung des Rassismus.

Während einer Rede vor der Vollversammlung des Parlaments stellte die EU-Parlamentspräsidentin fest, dass es möglich sei, die Begeisterung für Europa zurückzugewinnen. Im Rahmen eines Treffens mit Parlamentspräsident Konstantinos Tasoulas stellte sie fest: „Wir sind stärker, wenn wir gemeinsam handeln.“

Nicht zuletzt hat sich Metsola während ihres Athen-Besuches auch mit Vertretern der Oppositionsparteien getroffen.

(Griechenland Zeitung / eh)

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