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Regierung signalisiert grünes Licht für Gründung von Privatuniversitäten

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand vor dem Universitäts-Gelände in Athen. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand vor dem Universitäts-Gelände in Athen.

Die Regierung rückte in den letzten Tagen die Gründung privater Universitäten verstärkt in den Fokus. Darüber wurde auch während der Parlamentsdebatte über den Haushaltsplan 2024 diskutiert. Eine entsprechende Gesetzesnovelle soll noch in dieser Woche dem Ministerrat unterbreitet und voraussichtlich im Januar der Volksvertretung zur Abstimmung vorgelegt werden.

Premierminister Kyriakos Mitsotakis sprach vor diesem Hintergrund von „großen Veränderungen“ und der „Befreiung der Hochschulbildung“. Nicht zuletzt sollen staatliche Hochschulen enger mit Universitäten aus dem Ausland zusammenarbeiten. Gleichzeitig sollen private Universitäten am System der Hochschulbildung beteiligt werden, so Mitsotakis.
Bildungsminister Kyriakos Pierrakakis forderte, dass sich die griechischen Universitäten von der Bürokratie und dem staatlichen Monopol abkoppeln müssten. Das Budget für die Bildung werde im Vergleich zum letzten Mal um 225 Millionen aufgestockt; im Vergleich zu 2019 handle es sich um eine Erhöhung von 15 %, so der Minister. Insgesamt werden die Ausgaben für das Bildungswesen im neuen Jahr bei 6,5 Milliarden Euro liegen. Ziel sei es etwa auch, in neue Schulbücher zu investieren; auch die ehrenamtliche Arbeit müsse gestärkt werden.
Pierrakakis fügte hinzu, dass man im ganzen Land etwa 60 Hochschuleinrichtungen, die sich auf die berufliche Ausbildung spezialisieren sollen, gründen wolle. Ihnen sollen aus staatlichen Kassen 114 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Durch die Gründung privater Universitäten wolle man etwa 40.000 griechische Studenten zurückgewinnen, die derzeit im Ausland studieren, fügte Pierrakakis hinzu. Parallel dazu erwarte man auch, dass Studenten aus dem Ausland, vor allem für englischsprachige Studiengänge, nach Griechenland kämen.
Erst kürzlich war durch eine PISA-Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bekannt gemacht worden, dass es große Qualitäts-Unterschiede zwischen der privaten und der staatlichen Schulbildung in Hellas gibt.
Den jüngsten Plänen der Regierung steht die Opposition eher skeptisch gegenüber. So etwa kritisierte das Bündnis der Radikalen Linken, dass man keine Maßnahmen angekündigt habe, die die staatlichen Universitäten stärken sollen. Die sozialistische PASOK setzte sich unterdessen für einen Dialog ein, der derartigen Entscheidungen vorangehen müsse. Unterdessen ist mit Protesten von Studentenvereinigungen zu rechnen. Bereits Ende voriger Woche wurde in Athen für ein höheres Budget und gegen die Gründung privater Universitäten demonstriert. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel) 

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