Die Dachgewerkschaft der Staatsdiener ADEDY und die kommunistische PAME führen am Donnerstag (21.9.) einen 24-stündigen Streik durch. Parallel dazu herrscht bei den öffentlichen Verkehrsmitteln in Athen ein großes Durcheinander. Eine angekündigte Arbeitsniederlegung der Fluglotsen wurde von einem Gericht als illegal eingestuft; der Flugverkehr wird daher problemlos verlaufen.
Als illegal eingestuft wurde auch der angekündigte Streik der Busfahrer in Athen. Das bedeutet, dass die Stadtbusse am Donnerstag in der griechischen Hauptstadt nach Fahrplan verkehren; die Busse in Thessaloniki verkehren jedoch lediglich wie angekündigt zwischen 8 und 21 Uhr.
Bis Donnerstagnacht war nicht klar, ob sich auch die Angestellten der Athener U-Bahn am Streik beteiligen werden. Buchstäblich in letzter Minute wurde bekannt: Am Donnerstag verkehrt kein Zug der Athener U-Bahn – betroffen sind alle Linien: 1,2 und 3. Die Straßenbahn (Tram) wird hingegen lediglich bis 13.30 Uhr im Einsatz sein. Bis Donnerstagvormittag stand nicht fest, wie sich die Angestellten der Trolleybusse verhalten werden. In den Ausstand treten zudem die Seemänner. Zu Verzögerungen kommt es außerdem im Zugverkehr. Davon betroffen ist auch die Vorortbahn „Proastiakos“ von Athen in Richtung Patras, die auch den Athener Flughafen bedient.
Der Streik bei den öffentlichen Nahverkehrsmitteln hat am Donnerstag zu erheblichen Verkehrsstaus in Athen und Thessaloniki geführt.
In den Ausstand treten außerdem Krankenhausärzte, das Personal von Krankenhäusern sowie Lehrerverbände.
In Athen werden gegen 10.30 Uhr Demonstrationen vor dem Parlament sowie am Klafthmonos-Platz durchgeführt. Ähnliche Kundgebungen finden auch in anderen größeren Städten des Landes statt.
Hintergrund ist ein neues Arbeitsgesetz, über das am Donnerstag im Parlament abgestimmt wird. Dafür wollen lediglich die Parlamentarier der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia plädieren. Die Abgeordneten der Opposition wollen nur für einzelne Paragraphen ihre Stimme geben. U. a. wird kritisiert, dass die 40-stündige Arbeitswoche durch dieses Gesetz abgeschafft werde. Auch sollen Angestellte mehr als fünf Tage in der Woche arbeiten. Kritisiert wird außerdem, dass Pausen während der Arbeitszeit durch das neue Gesetz der Vergangenheit angehören sollen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)