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Verändertes Bild in Mittelgriechenland nach dem Unwetter „Daniel“ Tagesthema

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden in Mittelgriechenland. Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden in Mittelgriechenland.

Das Unwetter „Daniel“ hat große Veränderungen in der Geographie Mittelgriechenlands verursacht. Nun gilt es, sich auf wirtschaftliche Folgen des Unwetters vorzubereiten. Die betroffene Region ist ein wichtiges Zentrum der Industrie und der Landwirtschaft. Das Wasser aus dem Leitungsnetz der Hafenstadt Volos ist weiterhin nicht trinkbar.

„In Zentralgriechenland haben sich zwei riesige Seen gebildet.“ Dieses Bild beschreibt der Direktor des Geodynamischen Instituts Gerasimos Chouliaras nach dem Unwetter „Daniel“, durch das die Region in der vorigen Woche überschwemmt worden war. Vor allem die Statik sei bei vielen der durch das Wasser in Mitleidenschaft gezogenen Gebäude nicht mehr gewährleistet. Der Seismologe wies darauf hin, dass dies vor allem im Falle von Erdbeben, die in der Region relativ häufig vorkommen, katastrophale Folgen haben könnte. Außerdem stellte er in einem Interview gegenüber dem staatlichen Fernsehsender ERT fest, dass die Geomorphologie der Gegend nach „Daniel“ verändert worden sei.

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Mit dem Boot unterwegs

Ungenügend Infrastruktur
Der Meteorologe Klearchos Manousakis vertrat gegenüber dem Fernsehsender Open die Ansicht, dass es in den kommenden Monaten weitere Unwetter im Stil von „Daniel“ geben werde. Unterdessen kritisiert der Sekretär der sozialistischen Oppositionspartei PASOK Andreas Spyropoulos, dass 22 Infrastruktur-Projekte, die Überschwemmungen vorbeugen sollen, in der Region, wo „Daniel“ gewütet hat, angekündigt worden seien, jedoch keines von ihnen sei fertiggestellt worden, so der Politiker gegenüber dem TV-Sender MEGA.

Landwirtschaft und Industrie
Unterdessen machen sich auch Wirtschaftsexperten nach dem Unwetter in Mittelgriechenland große Sorgen. So etwa berichtet die Wirtschaftszeitung Imerisia, dass etwa 30 Prozent der landwirtschaftlichen Produktion des Landes aus Thessalien stamme. Auch größere Unternehmen, die im Handel tätig und an der Athener Börse notiert sind, hatten viele Geschäftsbeziehungen in Thessalien. Die Imerisia zitiert den griechischen Industrieverband (SEV), wonach Thessalien eines der drei größten Industriegebiete des Landes sei.
Griechenland werde sich jedoch an seine Haushaltsziele halten. Das stellte der Wirtschaftsberater des Ministerpräsidenten Alexis Patelis gegenüber dem US-amerikanischen Medienunternehmen Bloomberg fest.

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Überschwemmungen

Weiterhin kein Trinkwasser
Die Situation für die Einwohner der überschwemmten Regionen ist weiterhin prekär. So etwa erklärte die stellvertretende Gesundheitsministerin Irini Agapidaki, dass das Wasser aus dem Leitungsnetz in Volos nicht trinkbar sei. – Außerdem wurden in der Hafenstadt bisher vier Personen wegen Plünderung verhaftet. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

 

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